ADB:Asam, Cosmas Damian

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Artikel „Asam, Cosmas Damian“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 616–617, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Asam,_Cosmas_Damian&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 19:21 Uhr UTC)
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Asam: Kosmas Damian, ein seiner Zeit berühmter Maler, und sein Bruder Egidius, Bildhauer, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Söhne des Malers Hans Georg Asam.

Kosmas Damian, geb. 18. Sept. 1686 zu Benediktbeuern in Oberbaiern, † 1742 (nicht 1739), studirte in Rom unter Chezzi, wo er den ersten Preis der Akademie gewann, und bildete sich zu einem der gewandtesten und charakteristischsten Nachahmer der ausgehenden italienischen Barockmalerei. Er verstand sich auch auf die Oelmalerei, seinen Hauptruhm aber verdankte er dem Fresco. Blühendes Colorit, kecker Pinsel und gewandte Gruppirung bezeichnen seine Kunstweise, der freilich die Tiefe und Solidität fehlt. Wie hätte es bei seiner fabrikartigen Schnellmalerei auch anders sein können? Eine Unzahl Kirchen und Klöster inner- und außerhalb Baierns hat er mit Gemälden versehen, so in München, Freising, Ingolstadt, Regensburg, Schleißheim, Fürstenfeldbruck, Prag, [617] Innsbruck, Maria Einsiedel in der Schweiz u. a. O. Das Schlößchen zu Thalkirchen erbaute er für sich und schmückte es mit Malerei. Das berühmteste Werk der beiden Brüder ist indessen die kleine St. Johanniskirche in der Sendlingergasse zu München, die von Egidius von 1733-1746 auf eigene Kosten erbaut wurde. Beide wetteiferten, dieselbe mit Stuckarbeiten und Malereien auszuzieren; sie macht darum einen glänzenden, aber auch überladenen Eindruck.

Egidius A., Bildhauer, geb. zu Tegernsee, das Jahr ist unbekannt, † nicht vor 1746, war besonders berühmt in der Stuckarbeit. Mit seinem Bruder pflegte er gemeinsam an den verschiedensten Orten zu arbeiten. 1746 vollendete er den 1733 begonnenen Bau der St. Johanniskirche zu München; sie ist ein Muster des Rokoko. Ihre krause Ornamentik widerspricht der wahren architektonischen Schönheit; malerischer Reiz ist ihr freilich nicht abzusprechen. (Meyer’s Künstlerlexikon.)