ADB:Cruquius, Jakob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Cruquius, Jacob“ von Conrad Bursian in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 627, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cruquius,_Jakob&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 15:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Crugot, Martin
Nächster>>>
Cruse, Ludovicus
Band 4 (1876), S. 627 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand August 2010, suchen)
Jacobus Cruquius in Wikidata
GND-Nummer 100097502
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|627|627|Cruquius, Jacob|Conrad Bursian|ADB:Cruquius, Jakob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100097502}}    

Cruquius: Jacob C. (de Crucque), Philolog, gebürtig aus Messines bei Ypern in Flandern (sein Geburtsjahr ist unbekannt), war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Professor der griechischen und lateinischen Sprache in Brügge, wo er im J. 1621 gestorben sein soll. Im J. 1578 veröffentlichte er eine Gesammtausgabe der Gedichte des Horatius mit alten Scholien und eigenem Commentar, nachdem er eben 1565 das vierte Buch der Oden, 1567 die Epoden nebst dem Carmen saeculare, 1572 die Satiren dieses Dichters einzeln herausgegeben hatte: die Gesammtausgabe ist in den Jahren 1597 und 1611 wiederholt worden. So unbedeutend auch die eigenen Leistungen von C. – der ein ehrlicher, aber beschränkter und urtheilsloser Mensch war – in Hinsicht der Kritik und Exegese der horazischen Gedichte sind, so sind doch seine Ausgaben für die Textkritik derselben von großer Wichtigkeit, weil er außer anderen Codices vier alte, seitdem verschollene Handschriften aus der Bibliothek des St. Petersklosters zu Gent (codd. Blandinii) – freilich nach der Weise jener Zeit ohne die Lesarten derselben vollständig anzugeben, benutzt hat. – Außer den Ausgaben des Horaz hat er eine Ausgabe der Rede des Cicero pro Milone mit Commentar (1582) und verschiedene lateinische Gedichte veröffentlicht.

Vgl. Chr. Saxii Onomasticon literarium III, p. 388 s.; C. Zangemeister, Ueber die älteste Horazausgabe des Cruquius im Rheinischen Museum für Philologie, n. F. Bd. XIX, S. 321 ff.