ADB:Decken, Claus von der

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Decken, Claus von der“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 1, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Decken,_Claus_von_der&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 06:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 5 (1877), S. 1 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Claus von der Decken (Stade) in der Wikipedia
Claus von der Decken in Wikidata
GND-Nummer 135692865
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|1|1|Decken, Claus von der|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Decken, Claus von der}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135692865}}    

Decken: Claus v. d. D., † 1541, Stammvater aller jetzt in 4 großen Stammlinien lebenden v. d. D., Bürgermeister in Stade seit 1501, wie später auch einer seiner Söhne, Hermann. Er war einer der mächtigsten Männer jener Zeit an der Unterelbe, theils durch die Stader, theils durch die Familienhülfsmittel; das Ministerialengeschlecht v. d. D., dessen Haupt er war, und dessen frühere Linien alle auf sein Haus zusammenstarben, stellte 1551 8 Ritterpferde zum Reichsaufgebot. Er hatte sich alsbald seit 1511 dem jungen Erzbischof Christoph von Bremen unentbehrlich, und wahrscheinlich die gegen Erzbischof Johann Rhode so aufsässige Ritterschaft dem Nachfolger willfährig gemacht, auch half er ihm mit großen Vorschüssen. Er erhielt dafür von Christoph schon 1516 ein Privileg, welches ihn und seine Nachkommen geradezu unabhängig hinstellte, das Deichwesen des Landes Kedingen zerrüttete und vielleicht die Verheerungen der Fluth von 1570 verschuldete, schließlich aber seine ganze gesetzlose Nachkommenschaft 20. Dec. 1575 in des Kaisers Acht brachte, nachdem schon eine Friedeloslegung durch Erzbischof Heinrich vorausgegangen war. 1577 bestätigte freilich Heinrich wieder jenes Privileg, aber nicht für das Deichwesen und nicht für die Linie des unruhigen, reichen Peter, Sohnes des Bürgermeisters Hermann, der vor der Aechtung vom Kaiser Maximilian II. 1573 sich einen besonderen Schutzbrief zu verschaffen wußte, welchen Kaiser Rudolf II. 7. Aug. 1577 noch einmal ausdrücklich erneuerte. Die ältesten D. (de Deka) finden sich als Vasallen Friedrichs v. Haselthorpe, der 1255 seine Güter abgab, an der Oste, das Wappen zuerst 1394. Eine Linie führte den Beinamen Grimmeke schon im 14. Jahrhundert, eine nahm durch Adoption den Namen v. Offen an, zwei, deren eine gleich erlosch, wurden in den Grafenstand erhoben. Die D. gehörten früher zu den „Kedinger Junkern“. – Nachweise, Wappen, Stammbäume bei W. v. d. Decken: Die Familie v. d. Decken, Hannover 1865.