ADB:Dietelmair, Johann August

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Artikel „Dietelmair, Johann Augustin“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 154–155, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dietelmair,_Johann_August&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 23:59 Uhr UTC)
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Dietelmair: Johann Augustin D., geb. zu Nürnberg 2. April 1717, war seit 1741 Prediger an der Dominicanerkirche, seit 1744 an der Aegidienkirche zu Nürnberg, seit 1746 ordentlicher Professor der Theologie und Pastor [155] zu Altdorf, seit 1769 auch Professor der griechischen Sprache. 1774 ward er Präses des Pegnitzer Blumenordens. Er starb am 6. April 1785. Vgl. Will, Nürnberg. Gel. Lex. 1755. Bd. I, S. 253 ff. Meusel, Lex. II. gibt ein Verzeichniß seiner zahlreichen Schriften, meist dogmatischen und homiletischen, bisweilen auch neutestamentlich-exegetischen Inhalts. Hier verdient nur seine Betheiligung an jenem großen exegetischen Sammelwerke hervorgehoben zu werden, welches als das „englische Bibelwerk“ (s. den vollständigen Titel bei Meusel a. a. O.) bekannt ist. Dasselbe erschien Leipzig 1749–1770 in 19 Bänden 4°. Bd. 1 u. 2 hat Romanus Teller, Bd. 3–11 D. besorgt. Diese Bände umfassen das Alte Testament; das Neue Testament, Bd. 12–19, ist von Brucker herausgegeben. – Benutzt sind von älteren Auslegern: A. T. Ainsworth, Cartwright Willet, sonst die englische Bibel von 1657, Rich. Kidder für den Pentateuch, Parker, Poole, Patrick, Pyle, Wells, Walls u. a., Schriften von Mede, Usher, Selden, Pococke, Stackhouse u. a. (eine Uebersicht der benutzten englischen Ausleger und ihrer Werke nebst biographischen und andern Notizen gibt die Vorrede zu Bd. 3 von Baumgarten). Obwol die Tendenz apologetisch und der Standpunkt kirchlich-dogmatisch ist, so werden doch die Fragen von der Inspiration sehr rationalisirend behandelt und in der biblischen Kritik starke Zugeständnisse gemacht. Einheit der Anschauung ist nicht in dem Ganzen, bald kommt die Vernunft, bald der Glaube übel weg: und Dietelmair’s eigene Anmerkungen sind nicht im Stande, diese Dissonanz der Erklärer zu lösen, da sie selbst an großer Unklarheit leiden. – Einzelne brauchbare grammatische und antiquarische Notizen kommen vor, auch mancher feinern Bemerkung begegnet man, aber freilich ist dies alles versteckt unter einem großen Wust dogmatischer und für die eigentliche Sinnerklärung überflüssiger Erörterungen, die oft mit unerträglicher Weitschweifigkeit ausgesponnen sind. Beispiele dieser Exegesen s. b. Diestel, Gesch. des Alten Testaments, S. 638.