ADB:Ebeling, Christoph Daniel

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Artikel „Ebeling, Christoph Daniel“ von Karl Rudolf Wilhelm Klose in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 524–525, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ebeling,_Christoph_Daniel&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 00:21 Uhr UTC)
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Ebeling: Christoph Daniel E., geb. zu Garmissen bei Hildesheim 20. Novbr. 1741, † 30. Juni 1817, widmete sich der Theologie und besuchte deshalb von 1763–1767 die Universität Göttingen, fühlte sich jedoch schon damals mehr angezogen von Geschichte, Geographie und schöner Litteratur. Auch machte eine beständig zunehmende Taubheit ihn weniger fähig für ein theologisches Amt. Nach Vollendung seiner Studien ward er 1767 Hofmeister in Leipzig. Im J. 1769 kam er nach Hamburg, wo ihm eine Lehrerstelle bei der Handlungsakademie angeboten war. Hier verschafften ihm seine historischen und geographischen Kenntnisse bald Anerkennung und erwarben ihm Freunde unter den Hamburger Gelehrten. Im J. 1770 trat er mit J. G. Büsch (s. d.) in Bezug auf die Handelsakademie in nähere Verbindung. Am 7. Septbr. 1784 wurde er zum Professor der Geschichte und griechischen Sprache am hamburgischen akademischen Gymnasium ernannt, 1799 provisorisch als Bibliothekar bei der Stadtbibliothek angestellt, 1800 definitiv. Um die Stadtbibliothek erwarb sich E. große Verdienste, da er eine Erneuerung des Nominal-Katalogs und eine unvollendet gebliebene Revision des Real-Katalogs unternahm. Sehr geschätzt wurden Ebeling’s Recensionen über musikalische Werke, die in den Hamburger Unterhaltungen abgedruckt und auch von Gerber mehrfach benutzt sind. In den letzten 10 Jahren seines Lebens war er völlig taub. Er starb im 76. Lebensjahre. Seine große Landkartensammlung von 4000 Bänden kam durch den Ankauf des Herrn Israel Thorndike nach den Vereinigten Staaten Amerika’s. Sein Bildniß in Oel gemalt von Professor C. Suhr befindet sich auf der Stadtbibliothek. Von seinen Schriften, deren Zahl in dem Hamburger Schriftstellerlexikon auf 38 angegeben wird, nennen wir: „Versuch einer auserlesenen musikalischen Bibliothek“, in den Hamburger Unterhaltungen Bd. 10 (1770). Auch übersetzte er „Burney’s Tagebuch einer musikalischen Reise“, Th. I. 1771; „Amerikanische Bibliothek“, St. 1–4. 1777–1778. Er gab heraus „Neue Sammlung von [525] Reisebeschreibungen“, Hamburg 1780–90, 10 Theile; gab ferner heraus mit J. G. Büsch „Handlungsbibliothek“, 3 Bde. 1784–97; „Erdbeschreibung und Geschichte von Amerika“, Bd. 1. 1793, als 18. Theil von Büsching’s Erdbeschreibung.

Christ. Petersen, Geschichte der Hamburgischen Stadtbibliothek. Hamburg 1838. S. 160–167. J. Chr. A. Grohmann, In memoriam Christ. Dan. Ebelengii. Hamb. 1818. 4.