ADB:Finck, Heinrich

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Artikel „Finck, Heinrich“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 12–13, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Finck,_Heinrich&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 09:05 Uhr UTC)
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Finck: Heinrich F. Ort und Jahr der Geburt und des Todes dieses deutschen Componisten sind nicht bekannt geworden. Er erhielt seine Ausbildung hauptsächlich in Polen, wo er auch in den Dienst der Könige Johann Albert (1492), Alexander (1501–1506) und Sigismund I. (1506–1546) trat. Das Verhältniß Finck’s zu seinem gekrönten Dienstherrn scheint wie das Josquin’s zu Ludwig XII. ein ganz gemüthliches gewesen zu sein. Dafür spricht die bekannte von Valentin Herberger in seiner Herzpostilla (Dom. cant. p. 370) erzählte Anekdote, wie König Alexander sich scherzend über Finck’s hohe Besoldung beklagte: „Wenn ich einen Finken in einen Käfig setze, so kostet er mir jahrüber kaum einen Ducaten und singt mir auch.“ 30 von ihm componirte Lieder zu 4 Stimmen enthält das 1536 in Nürnberg bei Hieronimus Formschneider gedruckte Werk: „Schöne außerlesene Lieder, des hochberümpten Heinrici Finckens, sampt andern newen Liedern, von den fürnemsten diser Kunst gesetzt, lustig zu singen, vnd auff die Instrument dienstlich, vor nie im druck außgangen.“ Die große Hymnensammlung von G. Rhau: „Sacrorum hymnorum lib. I.“ (Wittenberg 1542) enthält 22 Bearbeitungen alter lateinischer Kirchenhymnen von H. F. Auch in einigen anderen Sammelwerken des 16. Jahrh. sind Compositionen dieses Meisters enthalten (vgl. Bibliographie der Musiksammelwerke des 16. und 17. Jahrh. von R. Eitner, Berlin 1877). Herrmann F. urtheilt im ersten Abschnitte seiner Practica musica über seinen Großonkel folgendermaßen: „Henricus Finck, qui [13] non solum ingenio, sed praestanti etiam eruditione excelluit, durus vero in stylo.“ Ambros im 3. Bande seiner Geschichte der Musik (Breslau 1868) bezeichnet H. F. in seiner reckenhaften Tüchtigkeit, in seiner anspruchslosen Größe, sogar in seinen gelegentlichen Schroffheiten und Härten als echt deutschen Meister.