ADB:Gröbel, Christian Ernst August

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Artikel „Gröbel, Christian Ernst August“ von Heinrich Julius Kämmel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 705, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gr%C3%B6bel,_Christian_Ernst_August&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 08:41 Uhr UTC)
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Gröbel: Christian Ernst August G., ein trefflicher Schulmann Sachsens, geb. den 22. Decbr. 1783 zu Flemmingen im Thüringerlande, gest. den 24. Juni 1854 in Dresden. Sohn eines Pfarrers kam er 1794 in die Schulpforta, welche damals Heimbach leitete, genoß dann aber kurze Zeit noch den Unterricht des gefeierten Pädagogen Ilgen. An der Universität Leipzig 1803–6 Theologie und Philologie studirend, gehörte er zu den Zöglingen des im erfolgreichsten Aufstreben begriffenen Gottfried Hermann. Im J. 1808 kehrte er als Collaborator an die Schulpforta und unter Ilgen’s Leitung zurück. Von dort wurde er 1811 als Conrector an das Gymnasium in Görlitz gerufen, wo er auch den französischen Unterricht zu übernehmen hatte. Aber schon drei Jahre später erhielt er das Conrectorat an der Kreuzschule in Dresden. Und schon im October 1816 vertraute ihm die städtische Behörde das Rectorat dieser Anstalt an, welche er dann aus tiefem Verfalle rasch zu großer Blüthe emporhob, so daß sie, die vorher fast wie ein Anhang zu einem Kirchenchore erschienen war und in durchweg veralteten Formen kein rechtes Leben mehr entwickelt hatte, erst wahrhaft ein Gymnasium nach dem Bedürfniß einer neuen Zeit wurde. Schon 1824 zählte sie 347 Schüler; bis zum October 1848 aber, wo G. in den wohlverdienten Ruhestand zurücktrat, hat er 2884 Schüler aufgenommen. Den Reformbestrebungen, welche der Feuereifer Hermann Köchly’s in Gang brachte, war der alternde Rector entschieden abhold. Die umfangreiche amtliche Thätigkeit gestattete ihm ausgedehntere litterarische Arbeiten nicht. Sein „Elementarbuch“ (zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische) hat eine Reihe von Auflagen erlebt und ist in den sächsischen Schulen viel gebraucht worden. Seine gelehrten Programme („Observationum in scriptores Romanos classicos spec. I–XIII“, 1819–33, 4°. und „Editionis Horatii a Christ. D. Jani coeptae absolvendae spec. 1–4“, 1832–45), die sich fast ausschließlich auf Horatius erstrecken, enthalten manche feine und treffende Bemerkung.

Vgl. Vorwerk, Geschichte und Verfassung des Dresdner Schulwesens (1836), S. 91 f. und Gehe, Die Unterrichts- und Erziehungsanstalten in Dresden (1845) S. 8 f.