ADB:Hebenstreit, Ernst

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Artikel „Hebenstreit, Joh. Ernst“ von Victor Carus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 196, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hebenstreit,_Ernst&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 11:27 Uhr UTC)
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Hebenstreit: Joh. Ernst H., wurde am 15. Jan. 1703 zu Neustadt a. O. geboren. Von Jugend auf für Naturgeschichte und besonders Botanik begeistert bezog er im J. 1723 die Universität Leipzig um Medicin zu studiren, und zwar als alumnus electoralis. Als solcher schrieb er im März 1726 seine erste Dissertation: „De continuanda Rivinorum industria in eruendo plantarum charactere“, worin er nicht blos eine merkwürdige Beherrschung der einschlägigen Litteratur, sondern auch eine tüchtige Beobachtungsgabe offenbarte. 1728 wurde er Magister und Baccalaureus der Medicin. Darauf hin schrieb er seine Arbeit: „De ordinibus Conchyliorum methodica ratione instituendis“. Er hatte hierzu die reiche Sammlung der Bose’schen Familie benutzen können und widmete zum Dank die Schrift seinem Freunde Caspar Bose. Doctor der Medicin wurde er 1729 nach Vertheidigung seiner Dissertation: „De viribus minerarum et mineralium medicamentosis“. Auf Befehl des Kurfürsten Friedrich August II. unternahm er im J. 1730 eine Reise nach Afrika, von welcher er mit reicher, in die Dresdener Sammlungen vertheilter Ausbeute 1733 zurückkehrte. Schon beim Antritt seiner Reise hatte er den Titel eines wirklichen Professors der Medicin erhalten; nach seiner Rückkehr trat er als Professor ordinarius in die Facultät ein, deren beständiger Decan er im J. 1747 wurde. Seine wissenschaftliche und litterarische Thätigkeit ergab eine Reihe, meist als akademische Gelegenheitsschriften veröffentlichter Publicationen naturwissenschaftlichen, anatomisch-physiologischen und praktisch-medicinischen Inhalts. So schrieb er ein Programm über Insecten, andere über die Art, Sectionen anzustellen, über Venen, über verschiedene Medicamente u. s. f. Nach mehreren Seiten war er auch poetisch thätig. Man rühmte ihn als guten Griechen und als guten lateinischen Dichter. Für letzteres zeugen mehrere Lehrgedichte, in denen er die Physiologie und die Krankheitslehre in lateinische Verse brachte („De usu partium Carmen, seu Physiologia metrica ad modum Titi Lucretii Cari“, 1739, später in gleicher Weise „De morbis Carmen“). Er starb in Leipzig am 5. Decbr. 1757.

Adelung; Programme und Dissertationen, von denen viele im Haller abgedruckt sind.