ADB:Hesse, Elias

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Artikel „Hesse, Elias“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 304, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hesse,_Elias&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 12:21 Uhr UTC)
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Hesse: Elias H., ein Indienreisender des 17. Jahrhunderts, von dessen näheren Lebensumständen nichts weiter bekannt ist, als was er selbst in seinem einzigen Werke: „Ost-Indische Reise-Beschreibung oder Diarium, was bei der Reise des churfürstl. Sächs. Raths und Berg-Commissarii D. Benjam Olitzschens im Jahr 1680 von Dresden aus bis in Asiam auf die Insel Sumatra Denkwürdiges vorgegangen, aufgezeichnet von Elias Hessen“ (1687 zuerst, dann wieder 1690 und 1734 oder 35 herausgegeben) gemeldet hat. Er ist zu Ottendorf in Kursachsen geboren, machte unter den kursächsischen Hülfstruppen in venetianischen Diensten Feldzüge in Italien und Morca mit und ging 1680 als Bergschreiber mit einer Gesellschaft von 19 sächsischen Bergleuten unter Führung des Rathes Dr. Benjamin Olitzsch nach Sumatra, wo sie in Diensten der niederländischen ostindischen Gesellschaft Goldbergwerke auf der Westküste in der Nachbarschaft von Sillida ausbeuten sollten. Gleichwie schon einige frühere Expeditionen deutscher Bergleute, gelangte auch diese an diesem Orte zu keiner ersprießlichen Thätigkeit. Innerhalb drei Jahren starb der Führer und 15 Bergleute, so daß das ganze Unternehmen aufgegeben wurde. H. kehrte 1683 nach Europa zurück und wir wissen von seinem ferneren Leben nur, daß er die Vorrede zur zweiten Ausgabe seiner Reisebeschreibung von Cöln a. d. Spree 1689 datirte. – Sein Reisebericht enthält flüchtige Mittheilungen über die Kapkolonie und ausführlichere über Java und Sumatra, welche sich aber durch nichts von den gewöhnlichen „Relationen“ dieser Zeit auszeichnen. Sie theilen vor allem mit ihnen den großen Mangel an Kritik, welcher die Angaben über die Naturverhältnisse und die Sitten der Eingeborenen fast jeden Werth nehmen.

J. Beckmann, der in seiner Litteratur der älteren Reisebeschreibungen, I. 624, einen Auszug des Wissenswerthen aus Hesse’s Ost-Indischer Reise-Beschreibung gibt, sagt kurz: „Sie ist in einer schlechten Schreibart abgefasset und hat außer dem, was von dem Bergwerk auf Sumatra gemeldet ist, wenig, was der Anzeige werth wäre“.