ADB:Hohenzollern-Hechingen, Franz Xaver Prinz von

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Artikel „Hohenzollern-Hechingen, Franz Xaver Prinz von“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 701, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hohenzollern-Hechingen,_Franz_Xaver_Prinz_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 11:05 Uhr UTC)
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Hohenzollern: Friedrich Franz Xaver Fürst v. H.-Hechingen, österr. Feldmarschall. Geboren im J. 1757 auf dem Schlosse Gheule bei Mastricht, trat H. 18 Jahre alt in ein holländisches Reiterregiment ein, vertauschte aber schon 1776 dieses mit einem österreichischen und wohnte den Feldzügen von 1778 gegen Preußen und dem Türkenkriege bei. Von 1793–1795 befehligte er fast ununterbrochen die Vorhut und focht mit Auszeichnung in den Schlachten von Neerwinden (18. Juni), Berlaimont und Wattignies (15. und 16. October 1793) und Charleroi (30. Mai 1794). 1797 kam H., mittlerweile zum Generalmajor vorgerückt, nach Italien und zeichnete sich besonders bei Mantua und Caldiero aus. Sein während der unglücklichen Ersatzkämpfe um ersterwähnte Festung bewiesener Heldenmuth erwarb ihm das Theresienkreuz. 1799 befehligte der Prinz eine Armeedivision, er verhütete den Verlust Verona’s nahm Pizzighetone und Mailand. Hierauf ward er gegen Modena entsendet um Macdonald aufzuhalten, was ihm auch trotz dessen zehnfacher Uebermacht und nach mit außerordentlicher Bravour geführten Kämpfen gelang. Die Folge hievon war die Vereinigung der Verbündeten und Niederlagen der getrennten Armeen Macdonald’s und Moreau’s. Zum Feldmarschalllieutenant ernannt, wurde H. nun nach der Bochetta gegen Soult beordert, erstürmte hier die Gebirgspässe und deckte die Belagerung Genua’s, später siegte er im Gefechte von Pozzolo. Von 1800 bis 1805 war H. Cavalleriedivisionär, später Militärcommandant von Westgalizien. Im Feldzuge des letzterwähnten Jahres gelang es ihm, trotzdem er bei Ulm gänzlich umringt war, sich durch das französische Lager zum Feldmarschalllieuteuant Fürst Schwarzenberg durchzuschlagen, welcher bekanntlich unter fortwährenden Kämpfen nach Böhmen entkam. 1809 focht der Prinz als Commandant des II. Armeecorps; er hielt bei Aspern mit unerschütterlichem Muthe die ganze Wucht des feindlichen Hauptangriffs aus und ihm wurde bei Wagram aus besonderem Vertrauen des Erzherzogs Karl der gefährlichste Punkt, das Centrum angewiesen. H. rechtfertigte dieses Vertrauen in glänzendster Weise durch die tapfere Vertheidigung seiner Stellung, namentlich des Ortes Baumersdorf. Der Prinz, welcher schon beim Beginne des Feldzuges das Commandeurkreuz des Theresienordens erhalten hatte, ward nun General der Cavallerie und Commandirender von Innerösterreich. 1812 befehligte er das Reservecorps in Galizien, 1813 und 1814 kam er im Felde nicht zur Verwendung; 1815 deckte er mit dem II. deutschen Armeecorps Baden, Württemberg und die Schweiz. später commandirte er die Cernirungstruppen von Straßburg, wo er einen Ausfall Rapp’s abwies. Bis 1825 war H. wieder auf seinem Posten in Wien, und übernahm im selben Jahre das Präsidium des Hofkriegsrathes, fünf Jahre später wurde der Prinz zum Feldmarschall erhoben; er beschloß sein thatenreiches Leben am 6. April 1844 zu Wien.

Smola, Leben des FM. Prinz z. Hohenzollern-Hechingen, Wien 1845.