ADB:Hummel, Erdmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hummel, Johann Erdmann“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 387, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hummel,_Erdmann&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 06:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Hummelberg, Gabriel
Band 13 (1881), S. 387 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Erdmann Hummel in der Wikipedia
Johann Erdmann Hummel in Wikidata
GND-Nummer 100295622
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|387|387|Hummel, Johann Erdmann|Lionel von Donop|ADB:Hummel, Erdmann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100295622}}    

Hummel: Johann Erdmann H., ist am 11. September 1769 zu Kassel geboren. Anfänglich durch den Hofmaler Böttner in der Malerei unterwiesen, vervollständigte er seine Studien durch einen mehrjährigen Aufenthalt in Italien. Seit 1800 in Berlin ansässig, arbeitete er gemeinsam mit anderen Künstlern an einem Costümwerke für das königliche Nationaltheater und lieferte die Stiche nach Antiken zu dem von A. Hirt herausgegebenen Bilderbuche für Mythologie, Archäologie und Kunst. Nach eigenen Compositionen stach er 12 Blätter in Umrissen „Dr. Martin Luther’s Leben und Apotheose“. Im J. 1809 zum Professor und 1811 zum Mitglied des Senats der Akademie der Künste ernannt, erwarb sich H. durch eine ausgedehnte und wirksame Lehrthätigkeit in den auf Mathematik beruhenden Gebieten der Kunst hervorragende Verdienste. Auf Grund seiner Vorträge behandelte er in litterarischen Werken die freie Perspektive, erläutert durch Aufgaben und Beispiele (1824), die Schattenlehre (1830) und die Projectionslehre (1842), sowie die Säulenordnung nach Vitruv. Den gemäßigten Anforderungen seiner Zeit genügend malte er Porträts, Historien- und Genrebilder, Landschaften und Architekturstücke, in denen nicht selten durch Lösung schwieriger Aufgaben in Bezug auf Spiegelung und Schattenlagen eine genaue Kenntniß der Perspectivgesetze dargelegt ist. Es ist bemerkenswerth, daß E. T. A. Hoffmann an eines seiner Bilder „Die Gesellschaft in einer römischen Lokanda“ die humoristische Erzählung „Die Fermate“ anknüpfte. Von den zahlreichen Schülern Hummel’s sind Buonaventura Genelli, Mila und Pellissier, der nachherige Director der Akademie zu Hanau hervorzuheben. Als eine jener originellen Naturen, welche die Neuzeit nicht mehr kennt, überlebte der „Perspectiv-Hummel“ seine nächsten Freunde Janus und Hans Christian Genelli, Bury und Hirt und starb nach rastloser Thätigkeit zu Berlin am 26. August 1852 im 83. Jahre.