ADB:Jacobs, Johann August

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Artikel „Jacobs, Johann August“ von B. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 614, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jacobs,_Johann_August&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 22:50 Uhr UTC)
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Jacobs: Johann August J., Philolog und Schulmann, geb. am 27. April 1788 in Pitzbühl[WS 1] im Magdeburgischen, wurde am 8. October 1801 in die Landesschule Pforta aufgenommen, wo er bald sowol durch körperliche Gewandtheit als durch geistige Tüchtigkeit unter seinen Genossen sich hervorthat. Ostern 1806 bezog er die Universität Wittenberg, um Jurisprudenz zu studiren, wandte sich aber schon nach einem Semester von da nach Leipzig, wo er unter Andern G. Hermann’s Vorlesungen über Aeschylos hörte. Von hier siedelte er wiederum nach kurzem Aufenthalt nach Halle über, wo er in dem Theologen und Pädagogen August Hermann Niemeyer eine Persönlichkeit fand, welche bestimmend auf seinen ganzen ferneren Lebensgang einwirkte. Niemeyer, der mit scharfem Blick Jacobs’ natürliche Begabung für den Lehrerberuf erkannte, bewog ihn, der Jurisprudenz Lebewohl zu sagen und sich durch philologische, philosophische und historische Studien für das Lehramt vorzubereiten. Schon im Mai 1810 nahm Niemeyer als Inspector des königlichen Pädagogiums ihn unter die Lehrer dieser Anstalt auf. 2½ Jahr später habilitirte sich J. als Privatdocent bei der philosophischen Facultät der Universität Halle durch die Vertheidigung seiner Dissertation „Observationes criticae in quosdam Plutarchi, Horatii aliorumque locos“. In Anerkennung seiner Erfolge als akademischer Lehrer wurde er nach vier Jahren zum Professor extraordinarius, 1821 zum Ordinarius ernannt, nachdem ihm schon 1819 die Leitung des pädagogischen Seminars neben Niemeyer übertragen worden war. Neben der akademischen setzte er seine Lehrthätigkeit am Pädagogium, zu dessen Inspector er nach Niemeyer’s Rücktritt von dieser Stelle im Jahre 1820 ernannt wurde, mit ungeschwächtem Eifer fort. Im Jahre 1825 nach dem Tode Georg Christian Knapp’s wurde ihm das Condirectorat der Franckeschen Stiftungen, endlich nach Niemeyer’s Tode 1828 die Oberleitung derselben übertragen. Bei der Uebernahme dieses Amtes waren jedoch seine Kräfte schon gebrochen durch schwere körperliche Leiden, denen er am 21. December 1829 erlag. – Veröffentlicht hat er außer seiner Habilitationsschrift nur eine kritische Ausgabe der Idyllen des Theokrit („Theocriti Bionis et Moschi quae supersunt graece cum scholiis graecis. Textum ad optimas edd. et ad codd. mss. fidem quam diligentissime exprimi curavit, carminum argumenta indicavit, varias codicum mss. et edd. vett. lectiones coniecturasque virorum doctorum subiunxit, indices locupletissimos adiecit J. A. J.“ Tom. I. Halle 1824: außer diesem ersten, die Vorrede des Herausgeberes und den Text der Idyllen des Theokrit mit den Varianten enthaltenden Bande ist nichts weiter erschienen), eine Textausgabe der Gedichte des Theokrit, Bion und Moschos (Halle 1827), eine Textausgabe der Gedichte und Fragmente des Hesiodos (Halle 1827, ohne Namen des Herausgebers) und ein anonym erschienenes Schriftchen über Niemeyer’s Jubiläum („Die Jubelfeier des 50jährigen akademischen Lehramtes Sr. Hochwürden des Herrn Kanzler und Professor Dr. A. H. Niemeyer am 18. April 1827. Von einem aufmerksamen Beobachter“). Eine umfänglichere Schrift zu Niemeyer’s Gedächtniß ist erst nach Jacobs Tode von dessen Collegen J. G. Gruber vollendet und herausgegeben worden unter dem Titel: A. H. Niemeyer. Zur Erinnerung an dessen Leben und Wirken. Herausgegeben von A. Jacobs und nach dessen Tode vollendet von J. G. Gruber. Mit dem Bildniß des Verewigten. Halle 1831.

Vgl. (Eckstein) Brevis de J. A. Jacobsio philologo Halensi narratio (Gratulationsschrift des königlichen Pädagogiums in Halle zu G. Hermann’s 50jährigem Doctorjubiläum. Halle 1840).
B.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. hierbei handelt es sich um Pietzpuhl, ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Möser (heute Sachsen-Anhalt)