ADB:Kalf, Willem

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kalf, Willem“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 22, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kalf,_Willem&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 15:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kaldenbach, Christoph
Nächster>>>
Kalide, Theodor
Band 15 (1882), S. 22 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Willem Kalf in der Wikipedia
Willem Kalf in Wikidata
GND-Nummer 118714899
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|22|22|Kalf, Willem|Joseph Eduard Wessely|ADB:Kalf, Willem}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118714899}}    

Kalf: Willem K., vorzüglicher Stilllebensmaler, geb. zu Amsterdam 1630, † ebd. 1693. Er war ein Schüler von Hendrik Pot. Houbraken giebt ihm das Zeugniß eines dienstgefälligen und zugleich unterhaltenden Mannes: „er war so beredt und wußte so mannigfaltige Erzählungen, daß Jeder Gefallen an seiner Gesellschaft fand. Auch war er gegen Jedermann dienstwillig, selbst wenn es sein eigener Schaden war, so daß seine Frau oft sagte, „er nehme mehr Rücksicht auf den Vortheil Anderer, als auf seinen eigenen“. Er malte Genredarstellungen und insbesondere die todte Natur; seine Genrebilder entnahm er solchen Kreisen, die ihm Gelegenheit gaben, sich in der zweiten Kunstweise auszuzeichnen, so insbesondere Kücheninterieurs, wo er allerlei Gefäße und Utensilien reichlich anbringen konnte. In der natürlichen Darstellung lebloser Gegenstände nimmt er eine bevorzugte Stellung ein; gern malte er, wie Houbraken berichtet, Gold-, Silber- und Perlmutterarbeiten, Hörner und Messergriffe aus Achat, die er so wunderbar darzustellen wußte, daß seine Arbeiten bei Kennern in großem Ansehen stehen. Hat er die Wirklichkeit naturwahr geschildert, so wußte er das Mannigfaltigste auch in Harmonie zu bringen. Solche Bilder mit Pokalen, Weingläsern, Gold- und Silbergefäßen, Kupfer- und Messinggeschirr, Muscheln und Früchten besitzen fast alle größeren Sammlungen, wie Dresden, Karlsruhe, Frankfurt, Mannheim, Gotha, Darmstadt u. a. m. In Amsterdam ist ein reizendes Bild dieser Art, eine silberne Vase, ein Porzellangefäß mit Orangen und Citronen, alles geschickt geordnet und kräftig gemalt. Louys stach nach ihm eine holländische Küche, darin Würste gemacht werden, Weisbrod gleichfalls eine Küche, Basan ein Tischgebet (ein sogen. Benedicite).

Houbraken. Immerzeel. Parthey.