ADB:Kauffmann, Georg Friedrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kauffmann, Georg Friedrich“ von Philipp Spitta in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 473, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kauffmann,_Georg_Friedrich&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 10:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 15 (1882), S. 473 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Friedrich Kauffmann in der Wikipedia
Georg Friedrich Kauffmann in Wikidata
GND-Nummer 119262878
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|473|473|Kauffmann, Georg Friedrich|Philipp Spitta|ADB:Kauffmann, Georg Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119262878}}    

Kauffmann: Georg Friedrich K. ist nach Gerber am 14. Februar 1679 in Ostermondra, einem Dorfe bei Cölleda in der goldenen Aue, geboren. Er studirte Musik bei Buttstett in Erfurt, dann bei Johann Friedrich Alberti in Merseburg. Als Alberti 1698 dienstunfähig wurde, wurde K. zuerst sein Vertreter und 1710 sein Nachfolger als Hof- und Kammerorganist daselbst. 1722 bewarb er sich um das Cantorat der Thomasschule zu Leipzig, zog aber seine Bewerbung wieder zurück, als er erfuhr, daß auch der Capellmeister Graupner in Darmstadt sich um die Stelle bemühe. In welchem Jahre er zum Capelldirector in Merseburg aufrückte, ist nicht bekannt. Er starb im März 1735. Seine Kirchengesangstücke werden von Zeitgenossen lobend erwähnt. Doch war er vorzugsweise Orgelcomponist. Das einzige von ihm veröffentlichte Werk ist die „Harmonische Seelen Luft Musicalischer Gönner und Freunde“, eine Sammlung von 75 Chorälen mit beziffertem Baß und Vorspielen. Es erschien von 1733 an in Kupfer gestochen in einzelnen Querfolioheften und ist dem Herzog Heinrich zu Sachsen gewidmet. Zum Abschluß gelangte es 1736, indem die Wittwe aus dem Nachlasse des Verfassers die letzten Hefte herausgab. Es enthält fein gearbeitete, aber etwas gezierte Orgelmusik. Geschichtlich wichtig ist es noch deshalb, weil es genaue Angaben über die Registrirung bietet und dadurch eine Vorstellung gewährt, wie man nach dieser Richtung damals die Orgel zu behandeln pflegte. K. hatte auch eine Musiklehre ausgearbeitet und wollte sie drucken lassen. Doch ist es dazu nicht gekommen und das Manuscript ist verschollen. Die Angabe des Inhalts findet man in Walther’s Lexikon.