ADB:Komerstadt, Georg von

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Artikel „Kommerstadt, Georg von“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Komerstadt,_Georg_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 11:28 Uhr UTC)
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Kommerstadt: Georg von K. (Comerstadt, Comerstedt), geb. am 28. März 1498 zu Meißen als Sohn des dortigen Patriciers Dietrich K., wurde 1523 Syndikus zu Zwickau und in den dortigen Rath aufgenommen, am 30. April 1538 nebst seinen Brüdern Niclas und Hans durch König Ferdinand in den Adelstand erhoben. Vier Herzögen von Sachsen, Georg dem Bärtigen, Heinrich dem Frommen, Moritz und August, hat er als geheimer Rath gedient, insbesondere schenkte ihm Moritz in den inneren und den kirchlichen Angelegenheiten ein ähnliches Vertrauen wie dem Christoph von Carlowitz in den auswärtigen, doch wurde er auch in letzteren mehrfach verwendet. Im J. 1542 gehörte er zu den Räthen, denen Moritz die Regierung während seiner Abwesenheit übertrug, 1545 führte er die Unterhandlungen wegen der Stifter Merseburg und Halberstadt, wohnte am 20. Juni der entscheidenden Unterredung des Herzogs mit dem Kaiser, dem König Ferdinand und Granvella bei und zeichnete den Inhalt derselben in einem Protokoll auf, nahm Antheil an den Berathungen über das Interim, vor allem aber befähigten ihn seine wissenschaftlichen Kenntnisse und sein wissenschaftlicher Sinn, den Herzog bei den für die Hebung des Schulwesens zu treffenden Einrichtungen zu berathen und zu unterstützen. Ganz besonders war er bei der Einrichtung der Fürstenschulen thätig, beförderte auch die reichere Ausstattung der Universität Leipzig, konnte jedoch dem Vorwurfe nicht entgehen, bei Einziehung der erledigten geistlichen Güter sich und seine Verwandten über Gebühr bedacht zu haben. Er starb auf seinem von Herzog Moritz gekauften Gute Kalkreuth bei Großenhain am 26. Dec. 1559 und liegt zu Reinersdorf begraben. Er war zweimal vermählt, mit Sophie von Döben und Margarethe Stange. Stammvater des jetzigen Geschlechts von Kommerstedt ist sein Bruder Hans.

Versuch einer histor. Beschreibung des alt-adelichen Geschlechts derer von Commerstedt, Grätz 1723. – v. Langenn, Kurf. Moritz. – Th. Flathe, Sankt Afra, S. 42 ff.