ADB:Lastmann, Pieter

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Artikel „Lastmann, Pieter“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 10–11, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lastmann,_Pieter&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:51 Uhr UTC)
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Lastmann: Pieter L., Maler und Radirer, geb. in Harlem 1581, † ebenda nach 1632. Von seinen Lebensschicksalen weiß man nur wenig, aber vermöge seiner Kunstrichtung und als Lehrer mehrerer berühmten Künstler gehört er zu den interessantesten Künstlern seiner Zeit. Er selbst wurde von Kornelis Kornelisz von Harlem in der Kunst unterwiesen und begab sich, wie die meisten seiner Landsleute, nach Rom, um sich daselbst zu vervollkommnen. Schon vor seiner Abreise wird er von Mander ein vielversprechender junger Mann genannt. In Rom genoß er die innigste Freundschaft von Elzheimer und Jan Pinas und bildete sich einige Jahre nach den besten Vorbildern aus. Nach seiner Rückkehr hielt er sich in Amsterdam auf, wo Rembrandt sein Schüler wurde. Dieser arbeitete sechs Monate in dessen Atelier. Auch Jan v. Lievensz, der zwei Jahre bei L. blieb, so wie Bart. van der Helst waren seine Schüler. Nagler läßt unseren Künstler 1619 und 1620 in Kopenhagen arbeiten; ich weiß nicht, woher er diese Notiz hat. Seine Bilder sind selten in den öffentlichen Sammlungen; Berlin besitzt einen „Philippus der den Oberkämmerer tauft“, bezeichnet mit dem Monogramm und 1608, das Braunschweiger Museum bewahrt drei Bilder von ihm, den „Betlehemitischen Kindermord“, dann „Odysseus, der nach dem Schiffbruch von Nausikaa sich Gewänder erbittet“, ein lebensfrisches Bild vom J. 1609 und „David, der im Tempel die Harfe spielt“, mit dem vollen Namen Pietro Lastmann und 1613 bezeichnet. Andere seiner Compositionen sind in Stichen erhalten, so eine „Landschaft mit dem jungen Tobias“ von Sim. Frisius, „Abraham und die Engel“, von J. van Somer geschabt und eine „Landschaft mit Ruinen“, von J. van Noordt 1645 radirt. Er selbst hat sich auch mit der Radirnadel versucht. Sein Hauptblatt ist „Judas mit der Thamar“, in welchem die Verwandtschaft der Radirnadel seines großen Schülers Rembrandt klar zu Tage tritt. Thomas de Keizer hat sein Portrait gemalt und Vondel [11] es mit Versen begleitet. Sein Sohn Nicolas nannte sich Pietri oder Petruszoon und lernte bei Saenredam das Kupferstechen. Er stach nach seinem Vater „Christus am Oelberg“ und nach Pinas „Die Befreiung des Petrus“.

S. Houbraken, Immerzeel, Kramm.