ADB:Lenz, Ludwig

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lenz, Ludwig“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 645–646, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lenz,_Ludwig&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 22:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lender, Constantin
Band 51 (1906), S. 645–646 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2016, suchen)
Ludwig Lenz in Wikidata
GND-Nummer 116916869
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|645|646|Lenz, Ludwig|Franz Brümmer|ADB:Lenz, Ludwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116916869}}    

Lenz: Ludwig L., bekannter Journalist, wurde am 20. September 1813 in Berlin als der Sohn eines Steinmetzen geboren, erhielt seine wissenschaftliche Bildung auf dem Joachimsthalschen Gymnasium, auf dem Gymnasium zum grauen Kloster und der Universität und trat dann in die journalistische Laufbahn ein. Er redigirte 1839–40 die letzten Jahrgänge des seit 1803 bestehenden „Freimüthigen“, eines Blattes, das eine Zeitlang der entschiedenste Gegner der classischen und der romantischen Litteratur war, aber schließlich den Zuschnitt einer bloßen Unterhaltung annahm. Nebenher veröffentlichte L. verschiedene Werke von allgemeinem Interesse, wie „Die Hauptstädte der Welt. Beschreibung und Sittenschilderung“ (1836); „Walhalla, altdeutsche Sagen und Volksbücher neu bearbeitet“ (1837); „Der Krieg auf der pyrenäischen Halbinsel“ (1837); „Perlen der deutschen Litteratur. Mit Berücksichtigung der Dichter der neueren Zeit“ (Heft 1–11, 1838); ferner seine Lebensbilder und Skizzen „Berlin und die Berliner“ (3 Hefte, 1840–41), seine humoristischen Schilderungen Berliner und Potsdamer Lebens, die sich um die damals übliche humoristische Figur des „Nante“ gruppirten (5 Hefte, 1839–41), und endlich seine Lustspiele und Possen „Der Stellvertreter“ (1837), „Tausch und Täuschungen“ (1838), „Der Colporteur“ (1838) und „Das Kunstkabinett“ (1840). Im J. 1841 siedelte L. nach Hamburg über, war hier zunächst Redacteur der „Hamburger neuen Zeitung“, erwarb aber noch in demselben Jahre das Hamburger Blatt „Der Freischütz“, das bis 1873 unter seiner Leitung erschien und seiner Zeit zu den gelesensten Blättern gehörte. Daneben redigirte er 1859–72 das illustrirte Wochenblatt „Omnibus“. Im J. 1872 übernahm er die litterarische Leitung des „Allgemeinen Vereins für deutsche Literatur“, die er bis 1884 führte, kehrte 1875 nach Berlin zurück und trat noch in demselben Jahre in die Redaction des belletristischen Theils des „Bazar“ ein, der [646] er bis 1886 angehörte. Seitdem lebte er dort als unabhängiger Schriftsteller bis zu seinem Tode am 2. October 1896. Im August 1862 hatte er in Jena die Würde eines Dr. phil. erlangt. Von seinen späteren Schriften sind noch zu erwähnen „Deutsche Dichter und Denker aus der klassischen Zeit in Proben aus ihren Werken“ (1860) und „Die Kunst zu unterhalten“ (1892).

Persönl. Mitthlgn. – Lexikon d. Hamburgischen Schriftsteller IV, 431.