ADB:Mannsfeld, Johann Georg

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Artikel „Mannsfeld, Johann Georg“ von Rudolf Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 211, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mannsfeld,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 19:17 Uhr UTC)
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Mannsfeld: Joh. Georg M. (auch Mansfeld), Kupferstecher, geb. zu Wien 1763, † daselbst am 21. December 1817, Sohn des Vorigen, erhielt vor seinem Eintritt in die kaiserliche Akademie der bildenden Künste gute Vorschulung vom Vater, hob sich in Folge davon rasch zu bedeutender Fertigkeit in Radirung, Stich und der jener Zeit beliebten Tuschir- oder Lavismanier. Zur Selbständigkeit gelangt, errichtete er, um eine sichere Existenz zu genießen, eine Schriftgießerei, und hatte sich nicht verrechnet, denn sie wurde derart einträglich, daß sie ihn wohlhabend machte und zu freier Hand brachte für beliebige Kunstthätigkeit. Doch wie die meisten Stecher mehr oder weniger im Dienste des Zeitgeschmacks und in Abhängigkeit der von diesem beeinflußten Maler arbeiten müssen, so erging es unwillkürlich M. Am vorwiegendsten für die, Mode gewordenen und der „eleganten Welt“ zugedachten „Almanachs“ und „Taschenbücher“ beschäftigt, ist auch der größere Theil seiner Stiche in diesen zu suchen. Die übrigen schließen eben so eng an die „in Mode“ gekommenen Maler. So der Stich nach Heinr. Füger’s „Semiramis“, Halbfigur in Ovalform; nach dessen Schüler Ant. Petter „Eine vor der Janusherme opfernde Nymphe“, in Lavismanier; nach Kininger: „Kaiser Leopold II. in den Armen seiner Gemahlin und seines Sohnes sterbend“; nach Wutky: „Große Landschaft mit einer Fontaine, die mit einer Statue geziert ist“; zwei über eine Brücke reitende Männer nach J. A. Klein; eine Reihe von Thierköpfen – Löwe, Tieger, Bär, Hunde etc. – nach Quadal, Hamilton Londonio u. A. m. In „Die Welt in Bildern“, herausgegeben von Joh. Edlen v. Baumeister, finden sich auch mehrere Blätter mit Blumen und Früchten nach F. Schulz mit dem Monogramme Mannsfeld’s. Nach älteren Meistern ist nur ein Stich nach Holbein’s „Heilige Jungfrau mit dem Kinde“ bekannt. – Die Stiche des Vaters mit jenen des Sohnes verglichen, macht sich in letzteren wol ein bedeutender Fortschritt in der Technik, zugleich aber ein geringerer Grad geistiger Belebung wahrnehmbar; ihre eigenste Signatur ist gefälliges Ansehen.

Andere Mannsfeld’s finden sich noch bei Dlabacz verzeichnet, so ein „Ant. Johann M. der Aeltere“ als „sehr geschickter Kupferstecher in Prag, wo er 1705–1748 ganz gewiß arbeitete“; es werden 20 bekannt gewordene Stiche von ihm angeführt.

Gerhard M., „ein guter Kupferstecher in Prag, wo er ganz zuverlässig vom Jahre 1740–1756 arbeitete“. Benannt sind neun bekannte Stiche, darunter das Hochaltarbild der Teinkirche zu Prag von Karl Skreta, „Maria Himmelfahrt“ darstellend.

Außer diesen weiß Dlabacz noch von einem Kajetan und einem Martin M., Kupferstecher in Prag, letzterer von 1729–1749 arbeitend.