ADB:Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 509, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Martini,_Friedrich_Heinrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 15:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Martini, Friedrich
Band 20 (1884), S. 509 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Martini (Mediziner) in der Wikipedia
Friedrich Martini in Wikidata
GND-Nummer 117552607
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|509|509|Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm|Wilhelm Heß|ADB:Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117552607}}    

Martini: Friedrich Heinrich Wilhelm M., geb. zu Ohrdruff am 31. Aug. 1729, studirte zu Jena Theologie, gab aber dieses Studium seiner schwachen Brust wegen, sowie namentlich auch aus Liebe zu den Naturwissenschaften auf und wandte sich der Medizin zu. 1757 promovirte er in Frankfurt a. d. O. und wurde im folgenden Jahre Physikus zu Artern im Mansfeldischen. Um sich jedoch noch weiter ausbilden zu können, gab er, trotzdem er eine sehr gute Praxis hatte, diese Stellung 1764 auf und ließ sich in Berlin als praktischer Arzt nieder. Hier hatte er Gelegenheit sich mit seinem Lieblingsstudium, den Naturwissenschaften, eingehender zu beschäftigen. Ein Hauptverdienst Martini’s bestand darin, daß er unermüdlich thätig war, naturwissenschaftliche Kenntnisse zu verbreiten. Zu diesem Zwecke gründete er verschiedene Zeitschriften: „Das Berlinische Magazin“, 1765–69; „Berlinische Sammlung zur Beförderung der Arzneiwissenschaft, der Naturgeschichte“ etc., 1769–1779 und die „Mannigfaltigkeiten“, 1770–1784; ferner begann er die Werke Buffons dem deutschen Publikum zugänglich zu machen und übersetzte Buffon’s Allgemeine Naturgeschichte, 1771–1777; von Buffon’s Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere. Berlin, 23 Bde., 1772–1801, rühren die ersten 5 Bände und von Buffon’s Naturgeschichte der Vögel, Berlin, 1772–1809, die ersten 7 Bände von ihm her; die Fortsetzung besorgte nach seinem Tode Christian Otto, Professor der Naturgeschichte in Greifswald. Martini’s bedeutendstes Werk ist jedoch: „Neues systematisches Conchyliencabinet“, welches nach seinem Tode von dem Prediger Chemnitz fortgesetzt wurde, 11 Bde., 1768–1796. Das Werk enthält zahlreiche sehr gute Abbildungen und für die damalige Zeit zum größten Theil mustergültige Beschreibungen. Es wurde später die Hauptquelle für Gmelin und seine Linné-Ausgabe und für Lamarck. Durch die Gründung der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin 1773, zu deren ständigem Secretair er erwählt wurde, hat sich M. ebenfalls ein bleibendes Verdienst erworben. M. starb am 27. Juni 1778.