ADB:Meyer, August Ferdinand

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Artikel „Meyer, August Ferdinand“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 333, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meyer,_August_Ferdinand&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 21:23 Uhr UTC)
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Band 52 (1906), S. 333 (Quelle).
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Meyer: August Ferdinand M., weit bekannter unter dem Pseudonym Friedrich Brunold, Dichter und Schriftsteller, wurde am 19. November 1811 in Pyritz in Pommern geboren. Nachdem er das Gymnasium seiner Vaterstadt durchgemacht hatte, kam er im J. 1827 oder 1828 nach Berlin in der Absicht, sich an der dortigen Bauakademie dem Studium des Baufaches zu widmen. Als ungünstige Familienverhältnisse die Ausführung dieses Planes unmöglich machten, widmete er sich, rasch entschlossen, dem Lehrerberuf. Schon im J. 1829 erhielt er eine Anstellung an einer Berliner Privatschule. Frühzeitig für litterarische Beschäftigung eingenommen, gerieth er nunmehr unter den Einfluß eines Kreises von Berliner Schriftstellern, von denen der Freiherr v. Gaudy, Friedrich v. Sallet, Willibald Alexis und Eduard Maria Oettinger die bedeutendsten waren. Da die Schule, an der er ein Unterkommen gefunden hatte, im J. 1834 einging, wandte er sich nach Stettin, wo er sich einen eigenen Hausstand gründete, siedelte aber schon nach kurzer Zeit nach Joachimsthal in der Uckermark über, wo er, karg besoldet, bis zu Ostern 1879 als Lehrer thätig war. Die ihm von seinen Amtspflichten frei bleibende Zeit verwendete er auf litterarische Beschäftigung. Er besaß eine entschiedene Begabung für die Lyrik und brachte mit der Zeit eine ganze Reihe von Gedichtsammlungen zu Stande, die ihm den Ruf eintrugen, ein ebenso gemüthsinniger wie warm empfindender Sänger der Natur und namentlich ein Verherrlicher des deutschen Waldes zu sein. Sein bekanntestes Lied ist „Das Grab auf der Heide“. Es erschien im J. 1842 in dem Puttkamer’schen „Volksfreund“ und wurde in der Composition von W. Heise in großer Menge in Deutschland verbreitet. Auch als Volks- und Jugendschriftsteller entwickelte er, namentlich nach seiner Emeritirung, eine starke Fruchtbarkeit. Die bekanntesten unter seinen Jugendschriften dürften die Erzählungen „Lisbeth“ (1880) und „Verwaist“ (1881) sein. Im J. 1875 ließ er seine „Litterarischen Erinnerungen“ erscheinen, die im J. 1881 eine zweite Auflage erlebten. Seit dem J. 1876 durch einen jährlichen Ehrensold der Schillerstiftung ausgezeichnet, starb er zu Joachimsthal am 27. Februar 1894.

Vgl. Der Bär, illustrirte Wochenschrift. Berlin 1880, Bd. VI, S. 35, 36; 1890, Bd. XVI, S. 167; 1894, Bd. XX, S. 549–552 und S. 560 bis 561. – Brandenburgia. Berlin 1894, Bd. III, S. 5; 1895/96, Bd. IV, 374; Bd. V, S. 257. – Hausbuch, Miniatur-Zeitschrift, herausgegeben von Herm. Kirchner. Nordhausen 1888, S. 78. – A. Hinrichsen, Das litterarische Deutschland. Berlin 1891, S. 294. – Franz Brümmer, Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten des 19. Jahrhunderts, 5. Ausg., 3. Bd. Leipzig 1892, S. 69.