ADB:Molhem, Gielis van

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Molhem, Gielis van“ von Ernst Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 96, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Molhem,_Gielis_van&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 10:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Molenaer, Jan Miense
Nächster>>>
Molinaeus, Carolus
Band 22 (1885), S. 96 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand August 2010, suchen)
Gielis van Molhem in Wikidata
GND-Nummer 138914346
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|22|96|96|Molhem, Gielis van|Ernst Martin|ADB:Molhem, Gielis van}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138914346}}    

Molhem: Gielis van M., so nennt sich der niederländische Uebersetzer des vom Renclus de Mollens in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gedichteten Miserere in den zwei dieser Uebersetzung vorausgehenden Strophen. Er ahmt genau die Form des Originals nach (12zeilige Strophen mit der Reimstellung aabaabbbabba) und ist selbst im Bau der Verse regelmäßiger als sonst die mittelniederländischen Dichter. Er übersetzt Strophe für Strophe und ändert den allegorisch-ascetischen Inhalt nur soweit es die künstliche Form verlangte. Doch vollendete er mit 96 Strophen nur etwa ein Drittel seiner Aufgabe. Nach längerem Zwischenraum, wie es scheint, nahm sie ein gewisser Hendrik wieder auf; der fragmentarische Zustand der Ueberlieferung, welche von ihm nur noch 25 Strophen enthält, läßt nicht erkennen, wie weit er kam. Beide Dichter gehören wol noch dem 13. Jahrhundert an. Ein Geschlecht des Namens van M. ist in und bei Brüssel nachgewiesen worden. Die niederländische Version ist veröffentlicht worden von Serrure, Vaterlandsch Museum 3, 225–286; vgl. auch 5, 265; das französische Original von A. Mayer, Programm der Studienanstalt Landshut, 1881/82.