ADB:Muhrbeck, Johann Christoph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Muhrbeck, Johann Christoph“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 485–486, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Muhrbeck,_Johann_Christoph&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 08:36 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 22 (1885), S. 485–486 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Christoph Muhrbeck in der Wikipedia
Johann Christoph Muhrbeck in Wikidata
GND-Nummer 102921970
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|22|485|486|Muhrbeck, Johann Christoph|Adolf Häckermann|ADB:Muhrbeck, Johann Christoph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=102921970}}    

Muhrbeck: Johann Christoph M., namhafter Philosoph, geb. den 7. Januar 1733 zu Lund als Sohn des Doctors der Theologie und Superintendenten Lorenz M. in Carlscrona, † den 15. Januar 1805 zu Greifswald. Den ersten Unterricht empfing er durch Privatlehrer im elterlichen Hause, sodann auf der Schule zu Carlscrona, lag den akademischen Studien zu Lund und Greifswald ob, ging darauf nach Schweden zurück und ward Lehrer am Cadetten-Institut zu Carlscrona, 1760 aber Adjunct der philosophischen Facultät in Greifswald, in welchem Amte er sowohl mathematische als philosophische Vorlesungen hielt. Im J. 1767 zum ordentlichen Professor für die praktische und seit Peter Ahlwardts Tode 1792 auch für die theoretische Philosophie ernannt, hatte M. Gelegenheit, in beiden Richtungen eine lange Reihe von Schriften herauszugeben, welche von Eberhard in seiner Geschichte der Philosophie (2. Ausg. 1796 S. 310) mit Anerkennung erwähnt sind, sowie auch eine verdienstvolle Lehrthatigkeit auszuüben, von der einer seiner zahlreichen Schüler in einem Tagebuche bemerkt, sie kläre den Verstand, lasse aber auch das Herz nimmer leer. Mit ganzer Seele der Wolfischen Philosophie ergeben, blieb er bis zu [486] seinem Ende einer der heftigsten Gegner Kants; von seiner lebhaften Polemik gegen diesen giebt uns E. M. Arndt in seinen Erinnerungen ein anschauliches Bild. Ein Verzeichniß seiner zahlreichen, in lateinischer Sprache abgefaßten Schriften findet sich bei Biederstedt, und selbiges läßt uns seine Stellung zur Wolfischen Philosophie überblicken.

Quellen: Biederstedt’s Nachrichten u. s. w. Greifswald 1824, I, S. 138 ff.; Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald, 1857, I, S. 304; E. M. Arndt, Erinnerungen aus dem äußeren Leben, Leipzig 1840 S. 73.