ADB:Mutius, Karl von

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Artikel „Mutius, Johann Karl von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 114, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mutius,_Karl_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 23:13 Uhr UTC)
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Mutius: Johann Karl v. M., preußischer Generalmajor, geboren am 26. Juli 1758 auf dem väterlichen Gute Börnchen bei Hohenfriedberg, trat 1774 in den Dienst, nahm an dem bairischen Erbfolgekriege und an der Bekämpfung des polnischen Aufstandes Theil, schied nach Niederwerfung des letzteren 1794 als Husarenrittmeister aus, trat 1801 von neuem ein und war im Feldzuge von 1807 Stabsoffizier im Dragonerregiment Rouquette, welches zur Besatzung von Danzig gehörte. Schon vor Beginn der Belagerung hatte er in einem Gefechte bei Marienwerder den Orden pour le mérite erworben; als Graf Krockow (Bd. XVII S. 176) bei der Vertheidigung der Festung in Gefangenschaft gerathen war, erhielt M. den Befehl über dessen Freicorps. 1810 verließ er die Reihen der Armee von neuem, 1813 aber ergriff er wiederum die Waffen und commandirte zunächst eine Dragonerbrigade, mit welcher er bei Groß-Görschen, Bautzen und Haynau kämpfte. Namentlich an den Erfolgen des letztgenannten Kampfes, wo er die Nachhut der schlesischen Armee führte, hatte er hervorragenden Antheil. Als nach Ablauf des Waffenstillstandes die Feindseligkeiten von neuem begannen, erhielt er das Commando einer Landwehrbrigade bei der Reservecavallerie des Kleist’schen Corps. Ein Angriff, welchen er bei Culm auf französische Infanterie machte, schlug fehl, weil seine Truppen den Anforderungen, die er an sie machen zu können glaubte, in dem schwierigen Gebirgsgelände nicht entsprachen; der Versuch zog ihm manchen Vorwurf zu. Die erfolgreiche Betheiligung seiner Brigade an den Kämpfen bei Leipzig trug ihm das Eiserne Kreuz 1. Classe ein. Auf dem Weitermarsche zur Blokade von Erfurt zurückgelassen, erkrankte er schwer am Typhus, folgte zwar der Armee später noch nach Frankreich, nahm aber, mit Rücksicht auf seine erschütterte Gesundheit, sofort nach Friedensschluß zum dritten Male den Abschied und starb am 16. Mai 1816 zu Börnchen.

L. Frhr. v. Zedlitz, Pantheon des preußischen Heeres, 1. Theil, Berlin 1835.