ADB:Naibod, Valentin

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Artikel „Naibod, Valentin“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 242–243, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Naibod,_Valentin&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 14:16 Uhr UTC)
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Naibod: Valentin N., geb. anfangs des 16. Jahrhunderts zu Köln, wirkte um 1563 als Lehrer der Mathematik an der dortigen Universität. Später verlegte er sich auf naturwissenschaftliche Studien und forschte den geheimen Kräften der Natur nach, wodurch er auf das Gebiet der Astrologie geführt wurde. Er stellte eine neue Methode auf, um in den Gestirnen die Schicksale der Menschen vorherzusehen und an ihre Geburt Constellationen zu knüpfen. Nach Herausgabe ausführlicher Commentare über Alchimie und Magie durchwanderte er Italien und fand endlich in Venedig den Hafen der Ruhe. Durch wissenschaftliche Thätigkeit suchte er den Verlust seines Vermögens und andere herbe Schicksalsschläge zu verschmerzen. Aus der unglückseligen Richtung aber, welcher er folgte, entstand ihm das Gefühl einer unüberwindlichen Furcht vor gewaltsamem Tode. Er schloß sich in ein unsauberes Zimmer ein, wich allem Umgange aus und lebte gleich einem Einsiedler. Als eines Tages der Hausherr bei ihm eintreten wollte, um das Miethgeld zu fordern, mußte man die verschlossene [243] Thüre gewaltsam öffnen und, wunderbar genug! die Vorhersagung Naibod’s hatte sich verwirklicht: man fand seinen entseelten Körper zersetzt und verwesend auf dem Boden liegen. Der Mörder war nicht zu ermitteln, doch schien aus der Entwendung seiner Handschriften hervorzugehen, daß Neid das Motiv des Verbrechens gewesen. Man hat von ihm: „Commentarii in Alchabitium“, „Astronomicarum institutionum libri tres“, „In Ptolomaei Quadripartitum uberiores commentariii“.

Hartzheim, Biblioth. Col. – v. Bianco, Die alte Universität Köln, Thl. I, Abthl. I.