ADB:Neumann, Johann Philipp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Neumann, Johann Philipp“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 525–526, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Neumann,_Johann_Philipp&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 09:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Neumann, Johanna
Band 23 (1886), S. 525–526 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Philipp Neumann in der Wikipedia
Johann Philipp Neumann in Wikidata
GND-Nummer 104285907
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|23|525|526|Neumann, Johann Philipp|Franz Brümmer|ADB:Neumann, Johann Philipp}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104285907}}    

Neumann: Johann Philipp N. wurde am 27. December 1774 zu Trebitsch in Mähren geboren, wo sein Vater als Rentmeister in gräflich Waldstein’schen Diensten lebte. Der Sohn besuchte das Gymnasium zu Iglau und beendete seine philosophischen und juridischen Studien an der Universität zu Wien, betrieb aber nebenher mit besonderer Vorliebe das Studium der Naturwissenschaften und der classischen Litteratur. Noch während seiner akademischen Jahre wurde er 1797 Mitglied der Universitätsbrigade des Wiener Aufgebots und rückte mit derselben ins Feld. Im Jahre 1801, als N. eben im Begriff stand, sich die juridische Doctorwürde zu erwerben, bot sich ihm eine Anstellung, die seiner Liebe für die classischen Studien sehr entsprach und seinem ferneren Lebensgange eine andere Richtung gab: er kam als Grammatikallehrer an das Gymnasium zu Laibach und wurde noch in demselben Jahre Professor der griechischen Sprache und Litteratur für die Humanitätsclassen. Im J. 1803 übernahm er am dortigen Lyceum auch noch die Professur für Physik, wurde 1806 als Professor an das Lyceum zu Graz versetzt und hier 1811 zum Lycealrector erwählt. Seit 1812 versah er neben diesem Lehramt auch die [526] Professur der populären Astronomie an dem neu gegründeten Johanneum, wurde 1815 als Professor der Physik an das polytechnische Institut in Wien berufen und 1816 Secretär der Anstalt und Aufseher der Bibliothek. Im Jahre 1844 trat er in den Ruhestand und am 3. October 1849 ist er in Wien gestorben. N. hat sich auch als Schriftsteller auf naturwissenschaftlichem Gebiete versucht; außer einer „Compendiaria physicae institutio etc.“ (III, 1808–12) hat er ein „Lehrbuch der Physik“ (II, 1818) geschrieben. Als schöngeistiger Schriftsteller gab er mit J. R. Khünl den „Wiener Musenalmanach für das Jahr 1798“ heraus; eine Sammlung „Geistlicher Lieder“ (1826) wurde von Franz Schubert in Musik gesetzt, und vier Jahre später gab N. eine Sammlung seiner Dichtungen unter dem Titel: „Ernst, Frohsinn und Scherz“ (1830) heraus.

Wurzbach’s Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. XX. Bd., S. 269.