ADB:Nicolai, Karl Heinrich

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Artikel „Nicolai, Karl Heinrich“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 596–597, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nicolai,_Karl_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 08:23 Uhr UTC)
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Nicolai: Karl Heinrich N., geboren zu Berlin am 27. November 1739, erhielt seinen ersten Unterricht in der Schule seines Vaters, welche letzterer, obwohl er eigentlich Schuhmacher war, 1747 eröffnete. Von seinem dreizehnten Jahre an mußte er seinem Vater beim Unterrichten helfen. Nach seiner Confirmation brachte ihn sein Vater ganz gegen seine Neigung in die Lehre, um ein Handwerk zu erlernen. Zuerst kam er zu einem Büchsenschäfter, dann zu einem Tischler und schließlich zu einem Schuster. Als sein Vater einsah, daß er zum Handwerker nicht taugte, erfüllte er seinen Wunsch und erlaubte ihm 1758 die Realschule und das Seminar zu Berlin zu besuchen. Im J. 1759 erhielt er eine Schullehrerstelle in Döbenitz. Nachdem er dieselbe zwei Jahre bekleidet, wurde er von seinem Vater, der sehr kränklich geworden war, nach Berlin zurückberufen, um ihm in seiner Schule zu helfen. Nach dem Tode seines Vaters gab er die Stelle auf und kehrte, nachdem er kurze Zeit eine Lehrerstelle an der Realschule in Berlin bekleidet hatte, 1762 in seine frühere Stellung nach Döbenitz zurück. Hier fand er Zeit sich noch weiter auszubilden und erlernte namentlich die lateinische und griechische Sprache. Im J. 1764 gab er seine Stellung jedoch wieder auf, um eine Privatschule in Berlin zu errichten, welche bald einen bedeutenden Aufschwung nahm. Jetzt widmete er sich hauptsächlich naturwissenschaftlichen Studien und begann 1780 Vorlesungen über Naturkunde zu halten, später bereitete er sich auf die theologische Staatsprüfung vor, welche er 1788 bestand. Im folgenden Jahre wurde ihm zunächst die Inspection und dann das Directorium des Seminars in Berlin übertragen. Als er jedoch im J. 1797 zum Pastor in Lohmen gewählt wurde, nahm er diese Wahl an. In dieser Stellung wurde er auch schriftstellerisch thätig. Außer einer Sammlung von Predigten veröffentlichte er mit dem Commissionsrath Johann Riem zusammen eine Schrift „Ueber die Seidenraupe“ 1801 und eine zweite „Ueber die Hunde“ 1805; dann folgte sein „Wegweiser durch den Sternenhimmel“ 1811, [597] der zweite Band unter dem Titel „Umsicht im Sternenhimmel“ 1812. Nachdem N. 1812 in Folge einer Augenkrankheit in den Ruhestand getreten war, starb er am 18. September 1823.