ADB:Nokk, Anton

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Artikel „Nokk, Anton“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 757, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nokk,_Anton&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 03:35 Uhr UTC)
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Nokk: Anton N., Schulmann, geboren am 27. October 1797 zu Schönwald bei Triberg im badischen Schwarzwald, † am 22. August 1869 zu Karlsruhe. Er studierte an den Universitäten Heidelberg und Freiburg als Philologe und Historiker, nebenbei auch mathematische Vorlesungen hörend. Seine Schulthätigkeit begann am Gymnasium zu Bruchsal, welchem er seit 1821 als Lehrer angehörte, seit 1838 als Director vorstand. Im J. 1848 wurde er zum Gymnasialdirector in Freiburg ernannt und blieb in dieser Stellung bis 1863, worauf er, in den Ruhestand versetzt, nach Karlsruhe übersiedelte. Das für Baden besonders stürmische Jahr 1848 riß auch N. für kurze Zeit aus der Schulthätigkeit heraus. Er war vorübergehend Abgeordneter zur zweiten Kammer und unterstützte als solcher das Ministerium Bekk, zu dessen namengebenden Persönlichkeit er von der Universität her auf befreundetem Fuße stand. Als Lehrer, als Gymnasialdirector leistete N. Vorzügliches, und die bleibende Liebe derjenigen, welche als Schüler unter ihm das Gymnasium besuchten, wie nicht weniger derer, welche unter seiner Oberleitung selbst dort lehrten, hat ihm ein dankbares Andenken bewahrt. Der Wissenschaft hat N. durch mehrere Gymnasialprogramme von bleibendem Werthe gedient. In Bruchsal 1847 schrieb er „Ueber die Sphärik des Theodosius“ und vertrat die Echtheit der Phänomene des Euklid, sowie die Abhängigkeit der Theodosius’schen Sphärik von jenem um viele Jahrhunderte älteren Werke. Eine deutsche Uebersetzung der Phänomene selbst brachte das Freiburger Programm von 1850. Wieder in Freiburg behandelten die Programme von 1854 und 1860 Gegenstände der griechischen Mathematik. Jenes enthält die deutsche Uebersetzung des Buches über die Größen und Entfernungen der Sonne und des Mondes von Aristarchos von Samos mit den nöthigen Erläuterungen, dieses eine Bearbeitung der Abhandlung des Zenodoros über die isoperimetrischen Figuren. Sämmtliche Programme haben durch spätere Schriftsteller über Geschichte der Mathematik anerkennende Benutzung gefunden.

v. Weech, Badische Biographien Bd. II., 111–112 (unterzeichnet Dammert).