ADB:Otto (Bischof von Hildesheim)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Otto I., Bischof von Hildesheim“ von Karl Janicke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 699–700, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Otto_(Bischof_von_Hildesheim)&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 06:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Otto von Woldenberg
Band 24 (1887), S. 699–700 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Otto I. von Braunschweig-Lüneburg in der Wikipedia
Otto I. von Braunschweig-Lüneburg in Wikidata
GND-Nummer 13879376X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|699|700|Otto I., Bischof von Hildesheim|Karl Janicke|ADB:Otto (Bischof von Hildesheim)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13879376X}}    

Otto I., Bischof von Hildesheim (1260–1279), Sohn Herzog Otto’s des Kindes, wurde noch minderjährig, um seinen Bruder, Herzog Albrecht, wegen seiner Ansprüche auf die Grafschaft Peine zu beschwichtigen, welche bei dem Stifte, so lange O. leben würde, bleiben sollte, vom Domcapitel am 9. October 1260 als Nachfolger Bischof Johanns erwählt, vier Jahre später wurde diese Wahl vom Papste bestätigt, aber erst 1274 wurde er zum Bischof geweiht. In die Zeit seines Episcopats fällt eine große Menge von Erwerbungen des Stifts, namentlich von Vogteien und Grafschaften, u. A. wurden viele Besitzungen des Grafen v. Woldenberg angekauft. Diese Erwerbungen würden, wie ein gleichzeitiger Chronist berichtet, noch vermehrt sein, wenn nicht das Stift in mancherlei [700] Fehden, namentlich mit den Brüdern des Bischofs gerathen wäre. Zuerst kam es zu einem Zerwürfniß mit seinem Bruder Herzog Johann und als dieser beigelegt war, brach ein hartnäckiger Krieg mit seinem andern Bruder Herzog Albrecht aus, welcher Ansprüche auf fünf Dörfer des Salzgaus erhob, worüber Bischof O. die Grafschaftsrechte gekauft hatte. Als Markgraf Otto von Brandenburg, welcher zum Schiedsrichter erwählt war, die Dörfer dem Herzog Albrecht zugesprochen und der Bischof diesen Schiedsspruch nicht anerkannt hatte, brach der Krieg aus. Herzog Johann trat nach vergeblichen Versuchen, seine beiden Brüder auszusöhnen, auf Seite des Bischofs und gewann diesem als Bundesgenossen die Erzbischöfe von Magdeburg und Bremen. Aber Herzog Johann starb bereits 1277 und Albrecht wurde Vormund über dessen Kinder. Trotzdem führte das Stift den Krieg fort, aber nicht mit Glück. Der Herzog nahm Sarstedt und Gronau ein und machte daselbst viele hildesheimische Ministerialen zu Gefangenen. Dann zog er gegen Hildesheim, die Einnahme der Dammvorstadt wurde nur durch starke Regengüsse verhindert. In dieser Bedrängniß seines Landes starb Bischof O. am 4. Juli 1279 im Alter von 32 Jahren.

Literatur: Chronicon Hildesheimense bei Pertz, Monumenta Germ. hist. SS. VII, 863 ff. – Braunschweigische Reimchronik ebd. Deutsche Chroniken, Bd. II, 568 ff. – Magdeburger Schöppenchronik (Städtechroniken Bd. VII.) S. 162 f. – Chronicon Steterburg. bei Leibniz, Scriptt. Rer. Brunsvic. I, 868. – Döbner[WS 1], Urkundenbuch der Stadt Hildesheim I. S. 141 ff. – Lüntzel, Geschichte der Diöcese und Stadt Hildesheim, Bd. II. S. 264 ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Richard Doebner (1852–1911), Staatsarchivar in Berlin, Hildesheim und Hannover.