ADB:Pescheck, Christian August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Pescheck, Christian August“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 414–415, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pescheck,_Christian_August&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 02:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Peschel, Karl
Band 25 (1887), S. 414–415 (Quelle).
Christian August Pescheck bei Wikisource
Christian August Pescheck in der Wikipedia
Christian August Pescheck in Wikidata
GND-Nummer 124712436
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|414|415|Pescheck, Christian August|Franz Brümmer|ADB:Pescheck, Christian August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124712436}}    

Pescheck: Christian August P. wurde am 29. December 1760 zu Eibau bei Zittau geboren, wo sein Vater damals Pfarrer war. Dieser folgte bald einem Rufe nach Zittau, und hier erhielt der Sohn theils durch den von seinem älteren Bruder und von Candidaten ertheilten Privatunterricht, theils auf dem städtischen Gymnasium seine Bildung. Seine poetische Begabung trat schon hier vielfach zu Tage, und der Text zu der Cantate, die zur Feier des Teschener Friedens in Zittau aufgeführt ward, war von P. gedichtet. Er widmete sich in Leipzig und nachmals in Berlin dem Studium der Medicin, empfing 1784 die Doctorwürde und ließ sich dann in seiner Vaterstadt als Arzt nieder. Im J. 1795 erging an ihn der Ruf, die sächsische Armee als Feldmedicus zu begleiten. Er folgte demselben und hatte so Gelegenheit, die schönen Rhein- und Maingegenden kennen zu lernen, während seine Familie einstweilen in Dresden wohnte. Auch 1796 hielt ihn sein Beruf in der Ferne fest. P. hat in diesen Feldzügen viel leiden, selbst das gefährliche und langwierige Lazarethfieber durchmachen müssen. Im J. 1798 wählte er Zittau wieder zum Ort seiner Wirksamkeit und übernahm hier 1802 auch das Stadtphysikat, das er bis 1825 bekleidete. Dann trat er in den Ruhestand und kaufte sich in Weislitz bei Dohna ein Landgut, in dessen Bewirthschaftung er für die Tage seines Alters eine angenehme Beschäftigung zu finden hoffte. Doch überzeugte er sich bald, daß die Landwirthschaft auch andere Seiten habe als nur poetische, verließ [415] darum Weislitz und zog 1828 nach Dresden, wo er den Studien und litterarischen Beschäftigungen lebte und am 29. September 1833 starb. – P. war ein vielseitiger Schriftsteller. Von seinen medicinischen Werken ist sein „Wörterbuch der Hausarzneikunde“ (II, 1800–1802) das bedeutendste. Seine Romane („Die unbekannte Nonne“, 1781 – „Das Jägermädchen, für Empfindsame und Spöttler“, 1782 – „Fritz von Pappelwald“, 1783 – „Theodor, oder die Rache des Schicksals“, 1784 – „Philipp und Jacobine“, 1782) sind als unreife Jugendproducte längst der Vergessenheit anheimgefallen; dagegen erregten seine „Dichterischen Kriegsgemälde“ (1782) eine um so längere Aufmerksamkeit, weil die poetische Litteratur an Dichtungen dieser Gattung eben nicht reich war. Die Kriegsscenen des baierischen Erbfolgekrieges hatten ihm den Stoff dazu geboten. Dieser Dichtungen wegen ward er auch in Berlin dem Könige Friedrich dem Großen vorgestellt. Seine Monographie „Der Oybin bei Zittau; Raubschloß, Kloster und Naturwunder“ (1793) hat viel zur Berühmtheit dieses Ortes beigetragen, und seine „Lausitzische Monatsschrift, oder Beiträge zur natürlichen, öconomischen und politischen Geschichte der Lausitz“ (3 Jahrgge. 1791 ff.) ist auch heute noch für den Forscher von Werth.

Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 1833, S. 623 ff.