ADB:Reiffenstein, Karl Theodor

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Artikel „Reiffenstein, Karl Theodor“ von Heinrich Weizsäcker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 282, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reiffenstein,_Karl_Theodor&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 01:07 Uhr UTC)
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Reiffenstein: Karl Theodor R., Architektur- und Landschaftsmaler. Geboren in Frankfurt a. M. am 12. Januar 1820, † ebenda am 6. December 1893. Der Künstler verdankte seine Ausbildung dem Theatermaler Hoffmann in Frankfurt und dem Städel’schen Kunstinstitut, wo (1833 bis 1846) insbesondere Jakob Becker und der Architekt Hessemer seine Lehrer waren. Seine frühesten selbständigen Arbeiten zeigen zugleich den Einfluß der Düsseldorfer romantischen Schule, vor allem Lessing’s, wie dies bei der Mehrzahl der Frankfurter Landschaftsmaler seiner Zeit der Fall ist. Gleich diesen ging R. in seinen späteren Jahren zu einer freieren coloristisch wirksameren Auffassung der Landschaft über, die er namentlich in einer virtuos geübten Aquarelltechnik zu vervollkommnen bestrebt war. Als das Hauptwerk seines Lebens hinterließ er eine Sammlung von rund 2000 Aufnahmen historischer Frankfurter Bauten; die in Aquarell und Zeichnung ausgeführten Blätter, die noch bei seinen Lebzeiten in den Besitz des Städtischen Historischen Museums in Frankfurt übergegangen sind, bilden, zumal da sie manches inzwischen verloren gegangene Denkmal alteinheimischer Baukunst enthalten, einen unschätzbaren Beitrag zur geschichtlichen Topographie der alten Reichsstadt. Von Reiffenstein’s Gemälden befindet sich das meiste in einheimischem Privatbesitz. Obschon ihre Malweise nicht immer frei von einer gewissen Trockenheit des Vortrags ist, zeigt doch die überwiegende Menge seiner zahlreichen Werke von einem feinen künstlerischen Sinn und von einem eisernen Fleiß. Besonders reich an reizvollen Aquarellen war die 1906 aufgelöste Sammlung Landauer-Donner; einzelne bedeutende Gemälde befinden sich noch im Besitze der Familien Konrad Binding, Alexander Manskopf, Eduard Gustav May u. A.; im Städel’schen Kunstinstitut außer einem kleinen Oelbilde (Frankfurter Wald, 1881) eine nach Hunderten zählende Sammlung von Studien und Entwürfen aus dem Nachlaß des Künstlers; in der Städtischen Galerie in Magdeburg ein Oelgemälde (Harzlandschaft); zwei Oelbilder („Eingang zur Burg“ und „Landskrone an der Ahr“) beim Fürsten von Solms-Braunfels. Zehn Zeichnungen Reiffenstein’s, „Bilder zu Goethe’s Wahrheit und Dichtung“ etc., sind 1874 in photographischer Nachbildung herausgegeben worden. Weitere Ansichten aus dem alten Frankfurt erschienen in sechs Lieferungen 1894 bis 1899 bei Jügel ebenda.

Eigene biographische Aufzeichnungen des Künstlers. – Rittweger, Frankfurter Hausblätter, N. F. I (1881), S. 283, 289 f. – Kaulen, Freud’ und Leid im Leben deutscher Künstler (1878), S. 247 ff. – Ausstellungsbericht u. Nekrolog von H. Weizsäcker i. d. Frkf. Zeitung v. 6. Dec. 1894. – Biographische u. sonstige Mittheilungen ebd. 14. März 1873, 14. Jan. 1887, 7. u. 8. Dec. 1893.