ADB:Sambor I.

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Artikel „Sambor I., Fürst von Pommerellen“ von Max Perlbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 306, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sambor_I.&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 19:44 Uhr UTC)
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Sambor I., Fürst von Pommerellen, der erste historisch beglaubigte Herrscher über das Gebiet zwischen der unteren Weichsel, der Brahe und der Leba, wurde nach den Berichten seines Zeitgenossen, des polnischen Chronisten Vincenz von Krakau, von Herzog Kasimir II. (dem Gerechten) von Polen nach dem Jahre 1177 als polnischer Statthalter in der Mark Danzig, welche zur Diöcese Cujavien gehörte, eingesetzt: er war nach derselben Quelle ein Neffe des masowischen Palatins Zyro. Wir wissen von ihm nur, daß er, dem Zuge der Zeit folgend, den Cistercienserorden, der eben in Polen Eingang gefunden, in sein Land berief und ihm, eine Meile von seiner Residenzstadt Danzig (Gdanizc) das Kloster Oliva erbaute, für welches Colbatz, das Tochterkloster des dänischen Esrom, die Mönche sandte. Da die vom 18. März 1178 datirte, von Sambor ausgestellte Gründungsurkunde nicht für authentisch gelten kann, so ist ungewiß, ob die reiche Dotirung des Klosters Oliva schon von Sambor herrührt: noch weniger ist eine ihm am Ende des nächsten Jahrhunderts zugeschriebene Schenkung an die Cistercienser von Doberan in Mecklenburg historisch. In Oliva, wo Sambor wie die meisten seines Geschlechtes seine Ruhestätte fand, wußte der Verfasser der ältesten Klosterchronik in der Mitte des 14. Jahrhunderts nur Sambor’s Vater Subislaw zu nennen, aber nichts mehr von ihm zu berichten; auch sein Todesjahr ist unbekannt; er starb mit Hinterlassung eines Sohnes Subislaw, der nach slavischer Sitte jedoch nicht das ganze Gebiet des Vaters erhielt, sondern Sambor’s jüngerem Bruder Mestwin I., dem Senior des Geschlechts, die Statthalterschaft Pommerellens überlassen mußte.

Scriptores rerum Prussicarum, herausgegeben von Hirsch, Toeppen, Strehlke, Th. I u. V. 1861 u. 1874. – Monumenta Poloniae historica ed. Bielowski, Tom. II. 1872. – Pommerellisches Urkundenbuch, hg. von Perlbach 1882.