ADB:Schneider, Karl Ernst Christoph

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Artikel „Schneider, Karl Ernst Christoph“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 133–134, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schneider,_Karl_Ernst_Christoph&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 23:39 Uhr UTC)
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Schneider: Karl Ernst (nicht Emil) Christoph S., Philologe, von 1786 bis 1856. Er wurde in Wiehe in Thüringen am 16. November 1786 geboren, erhielt seine Schulbildung auf der nahe gelegenen Klosterschule zu Roßleben und studirte dann von 1803 an in Leipzig zuerst Theologie, später – vornehmlich durch G. Hermann’s Einfluß bestimmt – Philologie. Im J. 1811 wurde er als Tertius am Nicolaigymnasium in Leipzig angestellt, folgte aber 1816 einer Berufung als außerordentlicher Professor nach Breslau, wurde hier bereits 1818 in eine ordentliche Professur befördert, auch zum Mitdirector des philologischen Seminars ernannt, und verblieb in diesen Aemtern bis zu seinem Tode am 16. Mai 1856. – Die wissenschaftlichen Arbeiten dieses überaus gründlichen und gewissenhaften Gelehrten hatten sich zuerst auf Aesopus bezogen („Index in Aesopum“, 1810; „Aesopi fabulas ed. et notas adi.“ 1810), später wandte er sich vorzugsweise dem Plato und Cäsar zu. Von seinen Platonischen Arbeiten sind die wiederholten Ausgaben der Republik (1830–33 und 1841), die „Additamenta ad civit. Platon.“ 1854, die Uebersetzung dieser Schrift 1839, die Fortsetzung der Hirschig’schen Gesammt-Ausgabe 1846–52, die Uebersetzung des Timäus und die Ausgabe des Kommentars des Proclus zum Timaeus, beide 1847, hervorzuheben. Von seiner groß angelegten kritischen Ausgabe des Cäsar sind nur die sieben ersten Bücher des Bellum gallicum in zwei Bänden [134] 1840–55 erschienen; im Zusammenhange mit dieser Studie steht seine Ausgabe „Francisci Petrarchae historia Julii Caesaris“ 1827, in welcher er diese früher dem Julius Celsus zugeschriebene Schrift „auctori vindicavit“. Die von ihm in Gemeinschaft mit Franz Passow 1820 begründete Zeitschrift „Museum Vratislaviense“ erlebte nur einen Jahrgang. Das Andenken seines Lehrers G. Hermann ehrte er in einer Gedächtnißschrift „De G. Hermanno“ 1849.

Eckstein, Nomenclator, S. 512. – Bursian, Geschichte der Philologie S. 755. – Schriftenverzeichniß bei Pökel, S. 246 f.