ADB:Seyffer, Friedrich August

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Artikel „Seyffer, Friedrich August“ von August Wintterlin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 107, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seyffer,_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 16:21 Uhr UTC)
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Seyffer: Friedrich August S., Landschaftsmaler und Kupferstecher, geboren im J. 1774 zu Lauffen a./N., wo sein Vater damals herzogl. württembergischer Oberamtmann war, † am 14. August 1845 in Stuttgart als Hofkupferstecher und Inspector der königl. Kupferstichsammlung, genoß im Zeichnen und Stechen den ausgezeichneten Unterricht von Johann Gotthard Müller. Im J. 1802 ging er nach Wien und bildete sich dort als Landschaftszeichner und Radirer weiter. Vorbild und Leiter scheint ihm Martin v. Molitor gewesen zu sein, nach welchem er eine Folge von Landschaften radirte. Er gab auch in größerem und kleinerem Formate Studien nach Claude Lorrain heraus und stach einige Blätter zu einer Reihe von Ansichten aus der Wiener Gegend von Ludwig Maillard u. a. Um 1809 (?) nach Württemberg zurückgekehrt, lebte er zuerst in Cannstatt, wohin sein Vater in gleicher Stellung von Lauffen übergesiedelt war, und später in Stuttgart. S. widmete sich nun fast ausschließlich der landschaftlichen Darstellung seiner schwäbischen Heimath. Das Land kreuz und quer durchwandernd, nahm er mit Bleistift, Feder und Pinsel Gegenden, Städte, Schlösser und Kirchen auf. Einige davon führte er in Wasserfarben aus, ganz wenige auch in Oel; den größeren Theil aber gab er in Radirungen und Stichen heraus, meist in kleinem Format, wie z. B. eine Folge von „Gegenden aus Württemberg“ (Cannstatt 1810 in qu. 8°). Von seinen größeren Blättern, worunter der Hohenstaufen, das Stammschloß Württemberg, die Wurmlinger Capelle, die Städte Cannstatt und Tübingen, wurden viele Abdrücke als Zimmerzierden verbreitet. – Seyffer’s Aufnahmen, deren die öffentliche Bibliothek in Stuttgart eine große Anzahl besitzt, zeigen einen scharfen Blick für landschaftliche Eigenart, viel künstlerischen Takt in der Wahl der Standpunkte und eine sichere Linear- und Luftperspective. Von seinen Stichen dagegen machen nur die kleineren eine gute Wirkung, die größeren und noch mehr die ganz großen sind, wie man an Probeabdrücken der Aetzplatten im Stuttgarter Kupferstichcabinet sieht, noch unter der letzten Nacharbeit mit dem Grabstichel matt und eintönig geworden. – Viele Jahre lang – mindestens vom Jahre 1824 an – verwaltete S. das Amt eines Inspectors der königl. Kupferstichsammlung in Stuttgart. Als Schriftsteller trat er einige Mal im Cottaischen Kunstblatt auf, z. B. im Jahrg. 1821 S. 227 f. mit Anmerkungen zu einer Autobiographie seines Freundes, des Malers und Kupferstechers Jak. Gauermann, und ebenda S. 279 f. mit Notizen über die Künstlerlaufbahn des Kupferstechers Karl Rahl.

Vgl. Nagler, Neues allg. Künstler-Lexicon XVI, 321 f.