ADB:Sommerfeld, George Friedrich von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sommerfeld, George Friedrich v.“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 609–610, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sommerfeld,_George_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 20:08 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Sommer, Wolfgang
Band 34 (1892), S. 609–610 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Friedrich von Sommerfeld in der Wikipedia
Georg Friedrich von Sommerfeld in Wikidata
GND-Nummer 138469865
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|609|610|Sommerfeld, George Friedrich v.|Bernhard von Poten|ADB:Sommerfeld, George Friedrich von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138469865}}    

Sommerfeld: George Friedrich v. S., kurhannoverscher General der Infanterie, entstammte einer schlesischen Familie und trat früh in das hannoversche Heer, in dessen Reihen damals ein 1711 gestorbener Generalfeldzeugmeister v. S. diente. Nach Zedler’s Universal-Lexicon (38. Band, Leipzig und Halle 1743) hat er 1733 nach Mühlhausen i. Th. entsandte Executionstruppen befehligt. Seit 1729 stand er als Oberst an der Spitze des 18. Infanterieregiments, dessen Stab in Eimbeck lag. 1735 wurde er zum Brigadier, 1738 zum Generalmajor, 1740 zum Generallieutenant befördert. Im Herbst 1742 rückte er aus Anlaß des Oesterreichischen Erbfolgekrieges mit einem unter die Befehle des Generals du Pontpietin gestellten, in englischem Solde befindlichen Hülfscorps nach den Niederlanden und führte von hier im Frühjahr 1743 die Avantgarde des pragmatischen Heeres unter Lord Stair nach Deutschland, wo er am 27. Juni an der gewonnenen Schlacht bei Dettingen theil nahm. Nach derselben deckte er mit einer gesonderten Truppenabtheilung den unteren Main und machte dann den Feldzug des Jahres 1744 in den Niederlanden mit. Nach Beendigung desselben ward er nach dem Haag gesandt, um an Unterhandlungen über die Entsendung hannoverscher Truppen nach Deutschland theil zu nehmen, welche die dem eigenen Lande durch die Franzosen drohende Gefahr wünschenswerth erscheinen ließ; im December führte er diese Truppen, 7 Bataillone und 15 Schwadronen, zu denen noch 8 Bataillone aus dem Lande stießen, so daß S. 16 000 Mann unter seinem Befehle hatte, an die Lahn und nahm mit ihnen unter österreichischem Commando an den wenig bedeutenden kriegerischen Ereignissen des Jahres 1745 theil. Im Frühjahr 1746 trat er, zum General der Infanterie befördert, an die Spitze des auf dem Kriegsschauplatze in den Niederlanden befindlichen, 16 (später 21) Bataillone und 26 Schwadronen zählenden hannoverschen Auxiliarcorps und focht mit demselben namentlich in den Schlachten von Rocour (11. October 1746) und von Laeffeld (2. Juli 1747). Nachdem am 18. October der Friede zu Aachen geschlossen war, kehrte S. mit seinen Truppen im November in die Heimath zurück. Im folgenden Jahre wurde er zum Gouverneur der Stadt Hannover ernannt und erhielt an Stelle seines bisherigen Infanterieregiments das Regiment Garde. Als im J. 1756 aus Besorgniß vor einer französischen Landung die großbritannische Regierung fremde Truppen in Sold nahm, führte S. 9000 Hannoveraner nach England, welche indessen im Winter 1756 auf 1757 ohne kriegerische Verwendung gefunden zu haben, zurückkehrten. An dem bald darauf beginnenden Siebenjährigen Kriege hat S. seines Alters wegen nicht mehr theil genommen, dagegen entwickelte er eine große Thätigkeit bei der Aufstellung von Garnisontruppen, deren Dienste die Bewachung der zahlreichen bei dem Vormarsche des Herzogs Ferdinand von Braunschweig gegen den Rhein zu Ende des Winters 1757/58 gemachten französischen Gefangenen in Anspruch nahm und deren Vorhandensein es möglich machte, die im Felde stehenden Truppen im gewünschten Maße zu verstärken. Er starb in der Nacht vom 11. zum 12. October 1760 zu Hannover.

[610] Neue genealogisch-historische Nachrichten, 73., 74., 133. Bd. Leipzig (Heinsius) 1745–61. – L. v. Sichart, Geschichte der königlich hannoverschen Armee, 2. u. 3. Bd., Hannover 1870.