ADB:Timaeus, Friedrich August

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Artikel „Timaeus, Friedrich August“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 352, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Timaeus,_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 12:54 Uhr UTC)
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Timaeus: Friedrich August T. wurde am 7. Januar 1794 zu Celle im Königreich Hannover als Sohn des Kaufmanns Johann Friedrich Timaeus († 1837) geboren und auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt für seinen späteren Beruf vorgebildet. Nachdem er in den Jahren 1809–1814 seine kaufmännische Lehrzeit in einer Materialwaarenhandlung in Wolfenbüttel durchgemacht, in der Zeit von 1814–1817 in Braunschweig das Droguengeschäft kennen gelernt und 1817–1823 den „Gebrüder Reiners“ in Braunschweig als Comtorist und Reisender gedient hatte, verband er sich mit seinem Freunde Gottfried Heinrich Christoph Jordan aus Hasserode im Harz zu Errichtung einer Cichorien- und Runkelrübenkaffeefabrik in Dresden, deren Betrieb bereits zu Anfang des Jahres 1824 in Angriff genommen werden konnte. Die Fabrik, die anfangs ohne Dampfmaschine arbeiten mußte, erweiterte sich von Jahr zu Jahr. Im Jahre 1830 konnten die beiden Unternehmer eine Dampfmaschine aufstellen und zur Chocoladenfabrikation übergehen, auf welchem Gebiet ihre Firma einen Weltruf gewann und wesentlich dazu beitrug, den Verbrauch ausländischer Chocolade in Deutschland zu Gunsten der einheimischen Production zurückzudrängen. Obwohl eine Feuersbrunst im Spätherbst des Jahres 1845 ihr Fabrikgebäude zerstörte, erlitt ihr Geschäft dadurch keine dauernde Störung. Vielmehr erweiterten sie dasselbe, indem sie nach dem Wiederaufbau der Fabrik im Winter von 1845 auf 1846 neben der Fabrikation von Trinkchocoladen und Cacaomassen in Tafeln, auch feinere Chocoladen für den Dessert und zum Naschen herzustellen begannen, womit sie gleichfalls großen Erfolg im In- und Auslande erzielten. Am 1. October 1853 zog sich T. vom Geschäfte zurück und lebte seitdem als Rentier in Dresden, wo er im 82. Lebensjahr am 1. April 1875 starb.

Vgl. Illustrirte Zeitung. N. F. VIII. Band Nr. 508. S. 204. 205. Leipzig 1853. – Dresdener Anzeiger 2. April 1875. 4. Beilage.