ADB:Uffelmann, Julius

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Artikel „Uffelmann, Julius“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 131–132, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Uffelmann,_Julius&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 00:03 Uhr UTC)
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Uffelmann: Julius U., bedeutender Hygieniker der Neuzeit, geboren am 21. Januar 1837 zu Zeven im Hannoverschen, machte seine medicinischen Studien in Göttingen, wo er sich besonders an Henle, Hasse und Baum anschloß und 1861 die Doctorwürde erlangte. In demselben Jahre ließ er sich nach bestandener Staatsprüfung als Arzt in Rostock nieder und war zunächst lediglich praktisch thätig. Später begann er sich wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen, habilitirte sich 1876 an der Rostocker Universität und las über Kinderkrankheiten. Bald jedoch vertauschte er die Disciplin mit der Hygiene und begründete mit seiner vom deutschen Verein für öffentliche Gesundheitspflege preisgekrönten Schrift „Darstellung des auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege in außerdeutschen Ländern bis jetzt Geleisteten“ auch in weiteren Kreisen seinen Ruf als Hygieniker. Er erhielt 1879 eine außerordentliche Professur und wurde Anfangs 1893 zum Honorarprofessor und Director des kurz vorher neu begründeten hygienischen Instituts der Universität ernannt, eine Stellung, die er bis zu seinem am 20. Februar 1894 erfolgten Tode bekleidete. U. hat eine außerordentlich rührige schriftstellerische Thätigkeit entfaltet, die im Anfang verschiedenen Gebieten zu gute kam. Seine Erstlingsarbeit betraf „Beiträge zur Kenntniß des feineren Baues des Gehirns“. 1863 erschienen von ihm Mittheilungen über den Mittelhandknochen des Daumens. 1865 folgten „Anatomisch-chirurgische Studien“; daran schlossen sich in späterer Zeit klinische Mittheilungen zur Kinderheilkunde, besonders über Hautleiden der Kinder. Nach Publication der oben erwähnten Preisschrift wandte sich U. dem Studium der Lehre von der Ernährung zu. Er veröffentlichte Arbeiten über die Diät in acuten, fieberhaften Krankheiten (1877), das Brot und dessen diätetischen Werth (1884), die Verdauung der Kuhmilch, die Temperatur der Speisen, über Sparstoffe und gemeinsam mit Immanuel Munk das sehr bedeutende Werk: „Die Ernährung des gesunden und kranken Menschen“ (1887). Von Uffelmann’s speciell die Hygiene betreffenden Schriften führen wir noch an: „Handbuch der privaten und öffentlichen Hygiene des Kindes“ (1881); „Handbuch der Hygiene“ (1889), sowie kleinere Schriften betr. hygienische Topographie der Stadt Rostock, über Gesundheitspflege im alten Rom, über die öffentliche Gesundheitspflege in Italien, Untersuchungen über Verdauung der Kuhmilch, über Veränderungen der Luft, über die hygienische Bedeutung des Sonnenlichts, Beobachtungen über die Lebensfähigkeit der Cholera-Vibrionen und Typhus-Bacillen unter natürlichen [132] Verhältnissen. Als reger Mitarbeiter der „Deutschen Vierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege“ verfaßte er seit 1882 bis 1892 die als Supplement zu dieser Zeitschrift herausgegebenen „Jahresberichte über die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der Hygiene“, im ganzen deren 10. Außerdem war er Mitglied der Mecklenburgischen Medicinalcommission.

Vgl. Biogr. Lex. VI, 39.