ADB:Weitenauer, Ignaz

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Artikel „Weitenauer, Ignaz“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 622, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Weitenauer,_Ignaz&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 10:42 Uhr UTC)
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Weitenauer: Ignaz W., Jesuit, geboren zu Ingolstadt am 1. November 1709, † zu Salomonsweiler am 4. Februar 1783. Er stammte aus einer von dem Kurfürsten Max Josef[WS 1] von Baiern 1700 geadelten Familie, machte seine ersten Studien zu Ingolstadt und trat 1724 in den Jesuitenorden ein. Er lehrte 14 Jahre in verschiedenen bairischen Collegien und wurde 1753 zu Innsbruck Magister der Philosophie und Professor der griechischen und hebräischen Sprache an der dortigen Universität. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im J. 1773 siedelte er auf Einladung des Abtes in das Cistercienserstift Salomonsweiler über, wo er noch zehn Jahre verlebte. Er war ein gelehrter Mann und sehr fruchtbarer Schriftsteller. 1799 veröffentlichte er zu Augsburg eine deutsche Bibel mit Anmerkungen: „Biblia sacra oder die heilige Schrift mit Anmerkungen versehen“ (14 Bände. Das N. T. ist schon 1777/78 erschienen.) 1773 hatte er schon eine ähnliche lateinische Bibel herausgegeben: „Biblia sacra utriusque testamenti e linguis primaevis ad mentem vulgatae sensu literali dilucide explicata“ (7 Bände). Eine ähnliche Arbeit ist „Liber psalmorum ex hebraicis graecisque fontibus ad mentem vulgatae et latini sermonis consuetudine explicatus“ (1787). Andere Hülfsmittel für die Bibelerklärung sind: „Novae grammaticae biblicae methodus“ (1756); „Lexicon biblicum, in quo explicantur Vulgatae vocabula et phrases, quaecunque propter linguae hebraicae graecaeque peregrinitatem injicere moram legenti possunt“ (Augsburg 1758, auch Venedig 1760 und neuerdings Avignon 1835, Paris 1857 und 1863, Neapel 1857, Turin 1866); „Hierolexicon linguarum orientalum, hebraicae, chaldaicae et syriacae“ (1759). Außer diesen biblischen Arbeiten hat W. u. a. veröffentlicht „Subsidia eloquentiae sacrae, in quibus silvulae concionum in annos VIII, ars conceptuum, DCC exempla figurarum, apparatus historiarum pro catechesi, bibliotheca concionatoris exhibentur“ (12 Bände, 1764); „Auxilia sacri tribunalis“ (1755); ferner „Hexaglotton seu modus addiscendi intra brevissimum tempus linguam gallicam, italicam, hispanicam, graecam, hebraicam et chaldaicam, ut ope lexici libros explicare queas“ (1756); „Hexaglotton aeternum, docens linguam anglicam, germanicam, belgicam, latinam, lusitanicam, syriacam etc.“ Für den deutschen Unterricht in den Jesuitenschulen veröffentlichte W. außer einer Abhandlung „Zweifel der deutschen Sprache“ (1764) zwei Sammlungen kurzer „Gedichte aus neuen deutschen Dichtern“ (1768, 69), die jedoch wenig Beifall und Verbreitung fanden.

Hurter, Nomenclator III, 307. – Werner, Gesch. der kath. Theologie, S. 137, 272. – Wurzbach. – de Backer. – Gla, Repertorium der kath.-theol. Litteratur, S. 205 u. f. – Annalen der bairischen Litteratur vom J. 1778, S. 15, 40.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. verschrieben für Maximilian II. Emanuel, Kurfürst von 1679-1726.