ADB:Wintergerst, Joseph

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Artikel „Wintergerst, Joseph“ von Eduard Daelen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 496, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wintergerst,_Joseph&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 05:25 Uhr UTC)
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Wintergerst: Joseph W., Maler, wurde zu Wallerstein in Baiern im J. 1783 geboren. Nach einer guten Vorbildung wurde er im Alter von 21 Jahren Schüler der Kunstakademie zu München; dann vervollständigte er sein Studium auf der Akademie zu Wien. Auch bei einem längeren Aufenthalt in Rom 1811 war er eifrig bemüht, die künstlerisch anregenden Einflüsse der geweihten Stätte nach Kräften bildend zu verwerthen. 1813 siedelte er nach der Schweiz über, wo er eine Anstellung als Zeichenlehrer an der Kantonschule zu Aarau erhielt. Einige Jahre später ging er von hier nach Württemberg, um an dem Gymnasium zu Ellwangen das Amt als ordentlicher Lehrer auszuüben. 1824 wurde er unter dem Directorat von Peter v. Cornelius an die Kunstakademie zu Düsseldorf berufen und hier als Akademieinspector und Lehrer der Elementarclasse angestellt. Zugleich wurde er verpflichtet, daselbst auch den Zeichenunterricht am Gymnasium zu übernehmen. Obgleich die sorgfältige Verwaltung dieser Aemter seine Zeit sehr in Anspruch nahm, so fand er hier nun doch bei reicher Anregung auch noch die nöthige Muße, in eingehender Weise seine Kunst zu pflegen. Die Stoffe zu seinen Bildern entnahm er mit Vorliebe der biblischen Geschichte und in der Ausführung schloß er sich ganz der sogenannten nazarenischen Richtung an, zu der die damalige Düsseldorfer Heiligenmalerei einige Hauptvertreter stellte. Wenn zu diesen auch W., der selbst so bescheidene Künstler, nicht gezählt wird, so zeugen seine Compositionen doch durchweg von einer tiefen Innigkeit der Auffassung, verbunden mit einer liebevollen Sorgfalt der Durchführung. Anfangs der fünfziger Jahre trat er von seinem Amt zurück und zog nach der Mosel, wo er in Ruhe seine letzten Lebensjahre verbrachte. Er starb dort im J. 1867.