Abendlicht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: John Henry Mackay
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Abendlicht
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 273
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[273]

Abendlicht.

Am Waldesrande ging ein armes Weib,
Das jüngste Kind lag an der matten Brust,
Und an der rechten Hand hielt sie das andre.
Das jauchzte auf in kindlich heller Lust,

5
Als durch die Baumeskronen golden glänzte

Das Abendlicht der Sonne und den Pfad
Mit einem lichten, letzten Strahl beschien,
In den der Fuss des armen Kindes trat.

     Da liess es schnell die Hand der Mutter los

10
Und beugte nieder sich, den hellen Schein

Mit seinen Händchen zu erfassen. Doch
Die Mutter sprach: »Komm weiter! Lass das sein!
Das da – ist nicht für uns!« – und zog es auf.

     Und weiter schritten sie, indes zur Rüste

15
Die Sonne ging, aufflammend heiss und fahl.

Des Weibes abgehärmte Züge küsste,
Die toten Augen lind ihr letzter Strahl.


John Henry Mackay.