Abschied (Frank Wedekind)

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Textdaten
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Autor: Frank Wedekind
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Titel: Abschied
Untertitel:
aus: Die vier Jahreszeiten
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1905
Verlag: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 43–44
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus Sommer.
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Bearbeitungsstand
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[43] Abschied

Glück und Segen und alles Gute
Gieß’ dir hernieder ein schützender Stern;
Könnt’ ich’s erkaufen mit meinem Blute,
O, wie erkauft’ ich es dir so gern.

5
Freu dich sorglos der sonnigen Tage!

Klarblauer Himmel verkläret den Blick;
Aber mit weicher melodischer Klage
Dämpfe die Schmerzen im Mißgeschick.

Durch die Täler und über die Höhen

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Wand’r ich indessen die steinige Bahn;

Fernher winkendes Wiedersehen
Spornt die ermüdeten Schritte an.

Breitet sich abends dann mir zu Füßen
Reich die herrliche Lenzesflur,

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Drüben die dunklen Berge grüßen

Und der Flüsse leuchtende Spur.

[44] Seh’ ich’s alles weit übergossen
Von der sinkenden Sonne Glut,
O, wie wird mir das Herz erschlossen,

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Dein gedenkend mit neuem Mut.


Dein gedenkend steig’ ich zu Tale,
Nacht umfängt mich mit düstren Wehn;
Aber im Morgensonnenstrahle
Weiß ich ein freudiges Wiedersehn.