Alles ist ewig

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Textdaten
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Autor: Otto Ernst
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Titel: Alles ist ewig
Untertitel:
aus: Siebzig Gedichte
S. 70–71
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: L. Staackmann
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[70]
Alles ist ewig.


In den morgenfrischen Bäumen
Hing ein letzter Hauch der Nacht,
Und die Blumen machten Augen
Wie ein Kind, wenn es erwacht –

5
Holder Schreck entriß mich plötzlich

Lächelnder Versunkenheit –:
Eine Rose hat geduftet
Wie ein Lied aus Kinderzeit!

Eilends sucht’ ich: Welche war es? –

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Duft und Blüte weit und breit! –

Doch nicht and'ren Duft vernahm ich;
Aufgetan die Seele weit,

Ging ich atmend, dürstend, sehnend
Durch des Gartens Herrlichkeit –

15
Und ich hab’ sie nicht gefunden,

Die mich rief aus ferner Zeit.

O, ich seh’ es, euer Lachen,
Schnell und klug zum Spott bereit!
Seid gewiß, in regen Lüften

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Weiß mein Herz von je Bescheid.


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Aufgehoben bleibt im Ganzen

Jedes Atems leises Wehn;
Einst an einem großen Morgen
Wirst du’s lächelnd wiedersehn.

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Eine Rose hat geduftet

Wie ein Klang aus Kinderzeit;
Duft und Klingen, Heut’ und Gestern
Weben all’ an einem Kleid.