Allgemeines Deutsches Kommersbuch:38

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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strand! Und stimmt die al=te Wei=se an, der kei=ne and=re
gleich: Wir al=le ste=hen wie ein Mann für Kai=ser und für
Reich! Wir al=le ste=hen wie ein Mann für Kai=ser und für
Reich, für Kai=ser, für Kai=ser, für Kai=ser und für Reich!
 
     2. Gewaltig schallet unser Sang durch Feld und Wald und Au,
und jeder Kirchenglocke Klang schwingt weiter ihn im Gau, und rings
ertönt aus Schlucht und Tann und von der Marschen Deich: Wir
alle stehen ec.

     3. Des großen Volkes Söhne all sie reichen sich die Hand und
weihn bei unsers Liedes Schall sich neu dem Vaterland; so stehn wir,
ein gewaltger Bann, an Mut und Treue gleich: Wir alle stehen ec.

     4. Und naht der Feind von Ost und West, von Süden oder
Nord, dann packen wir die Waffe fest, zur Grenze stürmt es fort.
Hurra! hurra! der Feind rückt an, er fällt von unserm Streich: Wir
alle stehen ec.

     5. O Vaterland, wie stark und mild, wie herrlich stehst du da,
du hohes, schönes Götterbild, Heil dir, Germania! Und unser Schwur
braust himmelan, dem Wogendonner gleich: Wir alle stehen ec.

W. Kleefeld.


          78.     Kampflied der österreichischen Deutschen.

     1. Laßt unser Banner rauschen stolz im Sturme! Erhebt den
Ruf nach unsrem heilgen Recht! Wähnt man uns wehrlos, gleichen
wir dem Wurme? Sind wir nicht Männer aus des Teuts Geschlecht?
Wenn Mäßigung den deutschen Zorn auch zügelt, und langsam reift
in uns der Rache Tag, ihr Thoren, wisset, daß sein Blitz beflügelt
dann niederschmettert euch mit einem Schlag.

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     2. Des Deutschtums Säulen wollt ihr untergraben; der Sprache
Hort, ihr raubtet ihn uns gern. Der Junker und der Pfaffe soll sich
laben an unsres Fleißes Frucht – das ist der Kern von der Ver=
söhnung, von dem innren Frieden, die ihr geheuchelt, Götzen der
Gewalt! – Noch ist die deutsche Treue nicht geschieden, verschmäht den
Dank, der Volksverrätern galt.

     3. Wir haben einen Dank euch jetzt zu bringen, den Dank, den
in der Schlacht man Feinden zollt. Ihr Deutschen, auf zu dem ge=
waltgen Ringen, wo nur der Sieger nicht zum Abgrund rollt! Der
Tag ist’s der Befreiung und der Sühne, für alle deutschen Lande hier
im Reich! Ob man uns zu zerreißen sich erkühne, das deutsche
Recht
ist Schild und Schwert zugleich.

     4. Und unser Bund, der Millionen Brüder umschlinget – von
der Adria Gestad hin über deutscher Alpen Riesenglieder zur Donau,
die nach Osten nimmt den Pfad, und bis zu der Sudeten Waldes=
hängen – ein Bund, beschirmt vom deutschen Geist, bewacht von
Mutterliebe unter Wiegensängen; ein Bund, den nicht bezwingt des
Todes Macht:

     5. Der muß bewähren auch sein starkes Leben, vor dem zum Spotte
wird Tyrannenwitz. – Laßt unser Banner kühngemut erheben, laßt
schleudern uns den hellen Racheblitz! Und alle Frevler, die uns wollen
knechten, vernichte dieses Volkes Majestät! Frisch auf zum Kampf,
wir müssen wacker fechten! Die deutsche Freiheit sei das Schlachtgebet!

Karl Pröll.


          79.     Deutsch=Österreich.

     Singw.: Alles schweige, jeder neige ec.

     1. Lied, erringe Preis und bringe Ruhm dem deutschen Mutterlaut,
daß er silberhell erkinge und die Herzen all durchdringe, die auf seine
Macht vertraut.
 
     2. Allem Schönen laß ertönen deine Zaubermelodie, die geschaffen
zu versöhnen, doch auch donnergleich zu dröhnen, wenn der Zorn ihr
Worte lieh.

     3. Droht die Wolke deutschem Volke, brandet ringsumher das Meer,
laß es, wie sich Wogen türmen, stehn, ein Leuchtturm unter Stürmen,
fest im Schmucke seiner Wehr.

     4. Deutscher Triebe heiße Liebe schirm in Treuen, Austria, dulde
nicht, daß deine Söhne deutscher Zunge man verhöhne, Schwester der
Germania!

     5. Lieder schwingen, Dank zu bringen, sich empor im Jubellaut,
silberhell wird er erklingen und die Herzen dir erringen, die auf deinen
Schutz gebaut.

Karl Stelter.