Am Fuß des Hermannsdenkmals

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ernst Scherenberg
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Am Fuß des Hermannsdenkmals
Untertitel:
aus: Das Hermanns-Denkmal und der Teutoburger Wald
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1875
Verlag: Meyer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Detmold
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: LLB Detmold, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[20]

Am Fuß des Hermannsdenkmals.

Am Fuß des Hermannsdenkmals – die letzte Hülle fällt:
Da steht, in Erz getrieben, der göttergleiche Held!
Mit nerv’gem Arme schwingt er sein Schwert zum Wolkensitz,
Wie einst die Feinde schreckend mit grimmem Racheblitz.

5
Am Fuß des Hermannsdenkmals – aufjauchzt es tausendfach

Zu Ihm, der Römertücke und Römerjoch zerbrach;
Doch Ihm auch gilt der Jubel, der, jenem Retter gleich,
Gen welsche Macht und Ränke erbaut das deutsche Reich.

Am Fuß des Hermannsdenkmals –, aus Nord und Süd geschaart,

10
Umringen sie den Kaiser von echter deutscher Art,

Umringen sie die Fürsten, in Treuen ihm gesellt:
„Geeint in Haupt und Gliedern, so trotzen wir der Welt!“

Am Fuß des Hermannsdenkmals – nun allgemach verhallt
Musik, Gesang und Jubel im Teutoburger Wald;

15
Da steigt die Quaderstufen langsam hinab ein Greis,

Das Auge blitzt so feurig, glänzt auch die Locke weiß.

Am Fuß des Hermannsdenkmals – auf moos’gem Trümmerstein
Läßt sich der Alte nieder, umloht vom Abendschein;
Sein Blick durchmißt stillleuchtend der weiten Lande Raum,

20
Er sinnt und kann’s nicht fassen: erfüllt sein Jugendtraum!


Am Fuß des Hermannsdenkmals – Er ist’s, der es erschuf:
„Mein Gott,“ – so spricht er leise – „ich folgte deinem Ruf!
„Mein Tagwerk ist vollendet, vollendet auch das Reich –
„Hab Dank! – In freier Erde, wie schläft es sich so weich!“

 Ernst Scherenberg.

[21]

Am Fuße des Hermanns Denkmals.