An das Baby (Tucholsky)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Kurt Tucholsky
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: An das Baby
Untertitel:
aus: Lerne lachen ohne zu weinen. S. 7
Herausgeber:
Auflage: 11.-15. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1932 (EA 1931)
Verlag: Ernst Rowohlt
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Die Weltbühne, 27. Oktober 1931
[[w:{{{WIKIPEDIA}}}|Artikel in der Wikipedia]]
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[7]

An das Baby

Alle stehn um dich herum:
Photograph und Mutti
und ein Kasten, schwarz und stumm,
Felix, Tante Putti …

5
     Sie wackeln mit dem Schlüsselbund,

     fröhlich quietscht ein Gummihund.
     „Baby, lach mal!“ ruft Mama.
     „Guck“, ruft Tante, „eiala!“
Aber du, mein kleiner Mann,

10
siehst dir die Gesellschaft an …

Na, und dann – was meinste?
 Weinste.

Später stehn um dich herum
Vaterland und Fahnen;

15
Kirche, Ministerium,

Welsche und Germanen.
     Jeder stiert nur unverwandt
     auf das eigne kleine Land.
     Jeder kräht auf seinem Mist,

20
     weiß genau, was Wahrheit ist.

Aber du, mein guter Mann,
siehst dir die Gesellschaft an …
Na, und dann – was machste?
 Lachste.