Ankunft der Verwundeten in München

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Textdaten
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Autor: Friedrich Emil Rittershaus
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Titel: Ankunft der Verwundeten in München
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 622
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1870
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Ankunft der Verwundeten in München.
Nach der Natur aufgenommen von K. A. Ekwall.

[622]
Ankunft der Verwundeten in München.[1]

So feiern sie das Siegesfest,
Die jäh gefällt von Schuß und Hieb,
Und glücklich, wem nur noch ein Rest,
Ein kleiner, von dem Leben blieb!
Die Wunde in dem heil’gen Krieg,
Wohl ist’s der Adelsbriefe bester,
Ein Freudebringer ist der Sieg,
Doch ach, das Siechthum seine Schwester!

Sie kommt mit bleichem Angesicht
Ihm nachgehinkt und bringt die Qual! –
Die Zeit gebot’s! Wir klagen nicht,
Doch Ehre jedem Wundenmal!
Den Kranz für sie, die in dem Streit
Dem Feind die Brust entgegenstellten,
Die sich für uns dem Tod geweiht,
Und unsre Liebe soll’s vergelten!

Sie standen kühn im Pulverdampf,
Sie trotzten männlich stolz dem Tod!
Wohlan, nun kämpfen wir den Kampf
Für Jene mit des Lebens Noth!
Nun sorgen wir, daß nimmer kann
Zu ihnen Gram und Sorge schleichen!
Es soll dem kranken, wunden Mann
Die Lieb’ den Labebecher reichen!

So lindern wir das herbe Weh’,
Das über sie die Zeit verhing! –
Schmach, wenn ein Invalide je
In Deutschland mit der Orgel ging’!
Die Schaar, die fechtend niedersank,
Die Opfer von den Schlachtentagen,
Die soll das Vaterland zum Dank
Zeitlebens auf den Händen tragen! – –


  1. Wir glauben, der Illustration „Ankunft der Verwundeten in München“ kein besseres Wort mitgeben zu können, als einige Strophen aus dem Rittershaus’schen Gedichte „Den Verwundeten“, welches zu Gunsten dieser Unglücklichen à 2½ Sgr. von Staats in Barmen verkauft wird.
    Die Redaction.