Auch eine Beute vom Schlachtfeld

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Auch eine Beute vom Schlachtfeld
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 252
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1872
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[252] Auch eine Beute vom Schlachtfeld. Unser Mitarbeiter in Paris, Herr Ludwig Kalisch, schickt uns das nachfolgende Gedicht ein, welches ein französischer Officier einem bei Bolbec in der Normandie gefallenen preußischen Dragonerofficier auf dem Schlachtfeld abgenommen hat und das nun in Pariser Kreisen handschriftlich circulirte. Der Name des preußischen Officiers thut nichts zur Sache. Das Gedicht aber glauben wir in seiner Schlichtheit und Einfachheit unverändert hier wiedergeben zu sollen; es wird so sicher den Weg zu der uns unbekannten Verfasserin wieder finden, die gewiß noch im Stillen den Tod des geliebten Mannes beweint. Das Gedicht lautet:

Es liegt wohl eine weite Welt
Jetzt zwischen dir und mir;
Doch drüber ist Ein Himmelszelt,
Ein Gott wacht dort und hier.

Der hat dich bis zu dieser Stund’
Behütet und bewacht,
Und Dank aus tiefstem Herzensgrund
Hab’ ich ihm dargebracht.

Oft hab’ ich spät, bei dunkler Nacht,
Zum Himmel aufgeblickt;
Gern hätt’ ich, wenn ich dein gedacht,
Dir trauten Gruß geschickt.

Wie oft drück’ ich dein liebes Bild
So fest, so fest an’s Herz!
Und fleh’ zu Gott, er sei dein Schild
Stets in Gefahr und Schmerz!

Und fleh’ zu ihm, er sende dir
Ein’ Engel, der dich schirmt;
Der schütze dich auch für und für,
Wenn dich der Feind bestürmt.

Und kehrtest du mir dann zurück
Nach langer Trennungszeit,
Wie groß, wie selig wär’ mein Glück!
Vergessen alles Leid!

Vergessen wär’ der Sehnsucht Schmerz –
Nur höchsten Glücks bewußt,
Ruht’ ich an dir, du bestes Herz,
Ruht’ ich an deiner Brust.

Die Hoffnung, die macht frohen Muth,
Lehrt mich geduldig sein;
Mein Maxel bleibt mein höchstes Gut,
Er bleibt auf ewig mein!

Das ist’s auch, was im Herzen tief
So tröstlich zu mir spricht –
Dir gern ich’s in die Ferne rief’:
Mein Max, Vergiß mein nicht!