Auf ewig vereint

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Titel: Auf ewig vereint
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 20
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[5]

Auf ewig vereint!
Nach dem Gemälde von G. Bussière.

[20] Auf ewig vereint. (Zu dem Bilde S. 5) Düster ragen Türme und Mauern der alten Burg Kareol über die Meerflut empor, und düster ist das Geschick, das sich auf dem Burghof vollzieht. Vom Schwerte Melots am Hofe König Markes tödlich verwundet, hat Held Tristan mit Hilfe seines treuen Kurwenal auf der Burg seiner Väter Zuflucht gefunden, und Isolde ist auf die Kunde davon übers Meer geeilt, um ihn zu pflegen und mit ihrer Heilkunst zu retten. Aber sie kam zu spät – der geliebte Held ist bereits dem Tode verfallen, und nachdem er die Wiedergewonnene noch einmal umarmt hat, sinkt er sterbend zurück. Zu spät kommt auch König Marke. Er ist der flüchtigen Isolde auf schnellem Schiffe gefolgt, nicht um sie zurückzuholen, sondern um ihren Bund mit Tristan zu segnen. Das Geheimnis des Liebestranks, dessen dämonischer Zaubermacht die beiden herrlichen Menschen erlagen, ist ihm inzwischen kund geworden; nun will er die tragische Schicksalsverkettung zu ihrem Heile lösen. Der Tod, dessen finsterer Schatten über die Burg hinstreift, ist jedoch mächtiger als sein Wille. Isolde erliegt dem Schmerz über den Verlust des Geliebten, sie stirbt mit Tristan, und beide finden im Tode die ersehnte Vereinigung und die Sühne für ihre Schuld. So hat Richard Wagner im letzten Akt seines Musikdramas das Ende der gewaltigen Herzenstragödie „Tristan und Isolde“ geschildert, und unser stimmungsvolles Bild stellt in allegorischer Verklärung den Höhepunkt dieses tragischen Vorgangs dar, der in dem Aufsatz „Liebeszauber“, siehe Seite 6, weitere Erklärung findet.