BLKÖ:Ankerberg, Wenzel Edler von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Anker, Mathias
Band: 1 (1856), ab Seite: 43. (Quelle)
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Ankerberg, Wenzel, Edler von (Schachspieler u. Numismatiker, geb. 1757, gest. zu Wien 27. Juni 1824). Von Geburt aus heißt er Epstein und war der Sohn eines armen Juden. 1771 kam er nach Wien, wo ihn vermögende und einflußreiche Israeliten unterstützten. Er studirte Medicin. Sein Gönner Banquier Adalb. von Henikstein setzte ihn zum Erben eines nicht unbedeutenden Kapitals ein. Nun trat er zum Katholicismus über und nahm den Namen Ankerberg an. Graf Sauer, der A.’s Fähigkeiten würdigte, nahm ihn als Präsidialsecretär nach Innsbruck mit. Nach Sauers Tode kam A. als Hofsecretär zur böhm. Hofkanzlei nach Wien, wo er durch seinen Geist, Witz, seine mannigfaltigen Kenntnisse und sein vortreffliches Schachspiel die Zierde auserlesener Gesellschaften bildete. Mit wissenschaftlichem Eifer sammelte er Münzen, und mehrere Wiener Blätter seiner Zeit, insbesondere Gräffers „Conversationsblatt“, enthalten geistvolle Aufsätze aus seiner Feder. Seine amtlichen Verdienste bewirkten A.’s Erhebung in den Adelstand. Was Bretschneider in Meusels „Miscellen“ und „de la Garde“ im unten genannten Werke über A. vorbringen, beruht auf Gehässigkeit. A. besaß ein sehr interessantes Album, worin die Namen eines Cesarotti, Denis, der beiden Weltumsegler Forster,[WS 1] Gebler, Max Lamberg, Nicolai, Wessenberg u. A. glänzten. Gräffer nennt Ankerberg „einen Mann von vielen Kenntnissen, von glänzendem Verstande, feinem Lichtenberg’schen Witze, äußerst interessant im Umgange und einen meisterhaften Schachspieler.“

Frankl (L. A.), „Sonntagsblätter“ II. Jahrg. (Wien 1843) S. 621 von Gräffer. – De la Garde (A.), Fêtes et Souvenirs du Congres de Vienne (Paris 1843, 2 Bde.) II. Bd. S. 115. – Gräffer (Franz), Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845, 3 Bde.) II. Bd. S. 39. – Derselbe: Wiener Dosenstücke (Wien 1846, 2 Thle.) I. Theil. S. 59: „Ankerberg und Birkenstock.“

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