BLKÖ:Schulze, Franz Eilhart

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 32 (1876), ab Seite: 204. (Quelle)
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Schulze, Franz Eilhart (Naturforscher, Geburtsort und Jahr unbekannt). Zeitgenoß. Nachdem er an deutschen Universitäten seine Studien beendet, in welchen er sich vorzugsweise der Zoologie und vergleichenden Anatomie zugewendet hatte, bekleidete er vor seiner Berufung nach Oesterreich die Stelle eines ordentlichen Professors der genannten Gegenstände an der Universität in Rostock. Als Oscar Schmidt [Bd. XXX, S. 309, Nr. 92], seit 1857 Professor der Zoologie an der Gratzer Hochschule, im Frühlinge 1872 einem Rufe in dieser Eigenschaft an die neuerrichtete Reichs-Universität in Straßburg gefolgt und nun diese Lehrkanzel in Gratz verwaist war, sah sich das Gratzer philosophische Professoren-Collegium nach einer dem abgehenden Lehrer ebenbürtigen Kraft um und wendete sich deßhalb frageweise an zwei, im Gebiete der deutschen Wissenschaft hervorragende Männer, an Häckel in Jena und Schulze in Bonn, welche dem jungen Gelehrten, den man als O. Schmidt’s Nachfolger in Aussicht genommen hatte, die wärmste Anerkennung zollten. Nunmehr erfolgte Schulze’s Berufung als Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an die Gratzer Hochschule, jedoch knüpfte S. an die Annahme derselben als erste Bedingung die Errichtung eines zoologisch-zootomischen Institutes und die Gewährung einer entsprechenden Jahresdotation für dasselbe, welche denn auch ausgesprochen wurde. Auch knüpfte man an seine Berufung die Verwirklichung einer zoologischen Station in Triest, welche seiner Zeit von Karl Vogt und Oscar Schmidt angeregt, von der Regierung zu errichten und mit der Gratzer Hochschule in Verbindung zu setzen beschlossen wurde. Was S.’s wissenschaftliche Leistungen betrifft, so beruht seine Stärke in mikroskopisch-anatomischen Forschungen, auf deren Erweiterung und Förderung die wissenschaftliche Zoologie der Gegenwart vornehmlich bedacht ist. Im Jahre 1862 trat er mit seiner ersten Arbeit in diesem Gebiete auf, es war die Abhandlung: „Ueber die Endigungen der Hörnerven bei Amphibien und Fischen“; sein für Stricker’s „Handbuch der Gewebelehre“ (Leipzig 1871) geschriebener Artikel über „die Lungen“ wird für eine Meisterarbeit nach der comparativ-anatomischen Richtung bezeichnet; ein Gleiches sagte die Fachkritik von seiner darnach erschienenen Monographie: „Ueber den Bau und die Entwickelung der Cordylophera lacustriss“.

Dumreicher (Armand Freiherr v.), Die Verwaltung der Universitäten seit dem letzten politischen Systemwechsel in Oesterreich (Wien 1873. Alfr. Holder, gr. 8°.) S. 33.