Bericht über die Wahl Albrechts II.

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Titel: Bericht über die Wahl Albrechts II.
Untertitel:
aus: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit / bearb. von Karl Zeumer, Seite 249.
Herausgeber: Karl Zeumer
Auflage: Zweite vermehrte Auflage
Entstehungsdatum: 18. März 1438
Erscheinungsdatum: 1913
Verlag: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: Digitalisat des Deutschen Rechtswörterbuches
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[249]
Nr. 163. Bericht über die Wahl Albrechts II. - 1438, März 18.
Reichstagsakten XIII, Nr. 35, S. 90 f.

… Und also liesse der rad mit dem dechand bestellen, daz uf den Dinstag kein metten gesungen wart und die kirchdore und kore biß gein der siebenden uren zugelassen [250] und beslossen. Und hatte der rad daz virteil uß iglichem hantwerg in daz linwathuß und zu Furstenberg gewapente bestalt und uf 50 gewapente uf den kirchoff vor die kirchdore, dobi ein burgermeister stund, daz die fursten mit den iren in die kirche qwamen und sost nimand. So was der kore auch mit dem heubtman und allen dienern und vier des rades frunden bestalt, die warenamen und zusahen, daz nimand in den kore qwam, dan iglich furste selbdritte siner rede und die gezuge und notarien, die bi die kore bescheiden waren, die hernach geschriben steet. Und do wart der antiffen „Veni Sancte spiritus“ und daruf ein messe von unser lieben Frauwen „Salve Sancta parens“ gesungen. Do die epistel uß was, do wart die kirchedore alle ufgedan und doch der kore zugelassen und der kore mit den gewapenten gar wol umbstalt und der sache groß achte genommen. Und do die messe uß was, do ging unser herre von Mencze mit den gezugen und notarien in die liberi und schichte den von Isenburg und den dumdechand zuerste zu dem bischofe von Triere und frageten, obe sin gnade zu der kore geen wulde. Also ging unser herre von Triere selbdritte siner rede in die liberi und sagete sin kore und wale. Und als er wieder heruß qwam, do wurben der von Isenburg und dumdechand desglich an den bischof von Collen, der auch in solicher masse det. Darnach an den palzgraven, darnach an den von Sassen und darnach an den margraven von Brandenburg. Der iglicher einer nach dem andern in die liberi ging und ir stimme gaben. Do sie daz alle getan hatten, do gingen die korfursten alle semptlich in die liberi zu dem bischofe von Mencze und vernamen alle sin stimme und wale. Und als daz nu auch gescheen waz und unsern herren konig Albrechten von Ungern, herzogen zu Osterrich etc. einmudiclich und ungezweiet gekorn hatten, do gingen sie mit einander alle sehs fursten mit iren reden, die in den kore gelassen waren, uf den lettener und hiessen daz folke in der kirchen swigen. Und erzalte grave Emiche von Liningen uberlud: „Lieben frunde, unsere gnedigen herren die korfursten heissen uch sagen, das sie von gnaden und ingebunge des heiligen Geistes einmudiclich und ungezweiet gekorn haben einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen Cristenheid, zukunftigen keiser, den allerdurchluchtigisten fursten und herren, hern Albrechten konig zu Ungern und herzogen zu Osterrich etc. unsern gnedigen herren.“ Und daruf so hub man von stont an zu singen „Te Deum laudamus“ biß zu ende. Und saste man nimanden von sinen wegen uf den altar, wand niman von sinen wegen hie waz. Darnach so ließ der rad von stont uß und in die stad und gab geleide als davor, und taden ire porten wider uf.

Anmerkung: Aus einem ähnlichen Bericht über die Wahl Friedrichs III. (1440, Febr. 2) möge hier folgende Stelle Platz finden (nach Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz II, 1866, S. 13):

Und do die messe gesungen waz, do gingen die korfursten mit dem von Plaen vor den elter und liessen yn den eid nach inhalt der bullen tun, als sie vor getan hatten. Und als der eyd geschach, do fugete der bischoff von Mencze sich in die liberij mit etlichen graven und herren, die geczuge sulden sin, und zwey notarien hernach geschriben und schichte heruß grave Emchin von Liningen, grave Hansen von Wertheym und den von Isenburg zu dem bischoffe von Triere, der czu im in die lijberij ging und sin stymme lachte. Darnach desglich der bischoff von Colne, darnach der von Plaen von des koniges von Beheym wegen, darnach der palczgrave, darnach der herczoge von Sassen, darnach der margrave von Brandenburg. Und als sie alle ye einer nach dem andern also gekorn und ire stymme dem bischoffe von Mencze geben hatten, do gingen die korfursten alle mit eyn in die liberij und verhorten des bischoffes von Mencze kore, und koren alle einhelliclich den hochgebornen fursten und herren, hern Friderich herezogen zu Osterrich zu Romischem konige, zu zukunfftigem keiser. Und vername man in heymlichkeit, daz der margrave von Brandenburg und der von Plaen den lantgraven (Ludwig) von Hessen gekorn sulden han, und fielen doch wider davon und koren mit den andern darnach einhelliclich den vorgenannten herczoge Friderich. Und waren eds rades frunde im kore bij allen Sachen geinwurtig, ane in der liberij bij der kore.